Nettetal Tanzmariechen bereiten sich auf Karneval vor

Nettetal · Erstmals trainieren auch Männer mit der Tanzgruppe der Karnevalsgesellschaft Fidele Heide

 Am 20. Januar treten die Tanzmariechen im Lobbericher Seerosensaal auf.

Am 20. Januar treten die Tanzmariechen im Lobbericher Seerosensaal auf.

Foto: KG Fidele Heide

Das Kinderlachen hört man schon von weitem. Alexandra Peisert schmunzelt, bevor sie die Tür zum Tanzraum öffnet. "Ich glaube, die muss ich zusammentrommeln. Aber es ist eben eine Jugendgruppe", sagt sie. Im Raum selbst geht es weit weniger chaotisch zu, als der Geräuschpegel vermuten lässt - gut 40 Tänzerinnen und Tänzer im Alter von fünf bis 27 Jahre üben Positionen, Tanzschritte und Haltung. Die Freude ist der Gruppe deutlich anzumerken.

"Eine Mischung aus Training, Spiel und Spaß steht für uns im Mittelpunkt. Und wie man sieht, ist es ein Sport für jeden", sagt Peisert. Sie ist im Vorstand der Karnevalsgesellschaft Fidele Heide aktiv und Mitglied des Elferrats. Ihre Tochter ist ebenfalls bei den Tanzmariechen. Den Workshop organisiert Peisert seit einigen Jahren, dieses Mal gibt es gleich mehrere Neuerungen. "Wir haben uns sehr über die finanzielle Förderung der RWE-Companius-Stiftung gefreut, und wir haben zum ersten Mal männliche Unterstützung bei unseren Tänzern", sagt Peisert. Auch sei die Veranstaltung erstmals mit einer Übernachtung in der Jugendherberge Hinsbeck angeboten worden. Hier sind sich die Trainerinnen noch unschlüssig: "Es ist für die Kleinsten aufregend und für einige die erste Übernachtung auswärts. Aber ich glaube, für die Älteren ist das nichts mehr, sie finden das nicht mehr so spannend", meint Alessandra Gendrisch. "Es ist auch weniger effizient, was das Training betrifft", sagt Co-Trainerin Nicole Böttcher. "Wenn die Kleinen abends nach Hause gebracht werden und morgens wiederkommen, sind sie erholter." Die beiden jungen Frauen sind seit zwölf Jahren als Mariechen aktiv, drei davon als Trainerinnen. Unterstützt werden sie von Sandra Janssen, seit 28 Jahren als Tanzmariechen.

Auf dem Plan stehen Ausdauerübungen, aber auch das Spielen auf dem Spielplatz. "Das erste, was ein Mariechen lernt, ist das Marschieren", sagt Peisert. "Die Knie hochzuziehen kann schwer werden. Und direkt danach kommt das Strahlen und Stehen auf der Bühne. Denn für ein fünfjähriges Mariechen ist das Stillstehen manchmal gar nicht so einfach."

Zudem spielten die Teilnehmer gemeinsam Theater, am nächsten Tag trat ein Zauberer auf. Mit dem Erfolg der Teilnehmer ist Peisert sehr zufrieden: "Man sieht an den Tänzen, wie weit alle hier gekommen sind. Das in so kurzer Zeit zu schaffen, ist natürlich toll." Mittlerweile gibt es eine Warteliste, denn allein in diesem Jahr sind neun neue Tänzerinnen und Tänzer zum Team gekommen. Gelegenheit, sie zu sehen, gibt es am 20. Januar. Dann treten die Mariechen im Lobbericher Seerosensaal auf. Zum ersten Mal gestaltet die KG Fidele Heide die Veranstaltung und alle Choreografien eigenständig.

(amey)
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