Nettetal Gespenstische Bastelstunde im Museum

Nettetal · Einmal im Jahr geistert das freundliche Gespenst des Textilmuseums "Die Scheune" nur für Kinder.

 Ganz schön gruselig ging es im Textilmuseum "Die Scheune" zu. Die Kinder bemalten weiße Handschuhe für ein Puppenspiel.

Ganz schön gruselig ging es im Textilmuseum "Die Scheune" zu. Die Kinder bemalten weiße Handschuhe für ein Puppenspiel.

Foto: Busch

Herbstlicher Abendnebel legt sich über die Krickenbecker Seen. Die richtige Zeit und Stimmung für das Museumsgespenst, in der Textilscheune sein Unwesen zu treiben. Mehr als 350 Jahre verbringt es schon unbemerkt zwischen Stoff- und Wollresten in der Kiste, die im hinteren Teil des Textilmuseums steht.

Das Gespenst zeigt sich nur einmal im Jahr. "Scheunenvater" Walter Tillmann hat die Kiste mehr als 30 Jahre akribisch beobachtet. Unerschrocken wollte er feststellen, wann genau sich das Gespenst zeigt. Weil er den Zeitpunkt kennt, hat er Kinder eingeladen, die dem Spuk ohne Furcht begegnen. Zehn Mädchen und Jungen versammelten sich in der alten Scheune, um das Gespenst selbst einmal zu erleben. Etwas mulmig war ihnen schon zumute, als sie das Museum betraten. Überall geisterten kleine Pappgespenster umher, Spinnfäden zogen sich von einer Ecke zur anderen. "Hier ist aber gruselig", stellte ein Mädchen schaudernd fest. Die Kinder drängten sich eng zusammen.

Die Scheunenfeen Anita Grafen und Regina Verstegen erzählten den Kindern die Geschichte der Scheune und die Entstehung der Krickenbecker Seen. Doch vom Gespenst vermochten sie die Kinder nicht abzulenken.

Und dann ertönte ein lautes Klopfen. Das Gespenst erschien und erzählte freundlich von seinem Leben in der Kiste und in der Scheune. Auf einmal war es gar nicht mehr so gruselig im Museum. Als Anita Grafen den Kindern vorschlug, selbst einmal Gespenster für Zuhause zu basteln, waren die Mädchen und Jungen gleich Feuer und Flamme.

Nebenan in der Scheunen-Werkstatt waren gespenstische "Blut-Bowle" und "Gespenster-Pizza" zubereitet worden. Außerdem lagen hier weiße Handschuhe, wie Gespenster sie tragen, bereit. Die Kinder bemalten die Handschuh-Finger mit Gesichtern. Aus feinen Seidenresten und Füllmaterial bastelten sie außerdem Gespenster, mit denen sie anschließend in der Scheune umherzogen und die beiden Märchenfeen in Furcht und Schrecken versetzten.

Die Kinder waren fast ein wenig traurig, als ihre Eltern sie später abholten. Sie mussten sich vom Museumsgespenst verabschieden und haben bestimmt noch lange zu Hause von dem gespenstischen Treiben im Textilmuseum erzählt.

(ivb)
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