Nettetal Über Skype in die ganze Welt

Nettetal · Die PC-Senioren treffen sich monatlich im Kaldenkirchener ESV-Heim. Hier werden Programme erläutert und Hürden bei der Bedienung des Computers eingerissen. Es geht manches nur etwas langsamer als bei Jüngeren.

Draußen ist es angenehm warm, die Sonne strahlt. Im Vereinsheim der Eisenbahnfreunde ist es dagegen angenehm kühl. Allerdings rauchen hier einige Köpfe. Auf einem Tische herrscht Kabelsalat vom feinsten, am Ende der Strippen hängen irgendwo ein Laptop und ein klassischer Desktop PC.

Hier haben sich keine Jugendlichen versammelt, um auch noch bei gutem Wetter drinnen zu hocken und am PC zu spielen. Vielmehr sitzen hier einmal im Monat die Kaldenkirchener PC-Senioren zusammen. "Eigentlich treffen wir uns immer jeden zweiten Montag im Monat, doch wegen Ostermontag haben wir uns diesmal mittwochs getroffen", berichtet Konrad Achtert. Er ist einer derjenigen, die 2001 den Computerclub für die betagteren Nettetaler gegründet hat. "Reinhard Klitz ist seit April neuer Sprecher des Clubs", ergänzt Achtert leise, während vorne eine Frage zur Bildbearbeitung erklärt wird. Bis vor kurzem war Josef Jansen Sprecher der Clubs. Als er starb, folgte ihm Reinhard Klitz. Der hatte gerade den Vorsitz beim BSV Phila abgegeben.

Unterdessen zeigt Gerhard Estler an seinem Laptop den etwa 15 Anwesenden, welche Möglichkeiten der Bildspeicherung im Internet bietet. Die Runde kann ihm ohne weiteres folgen. Denn über den vor kurzem angeschafften Beamer wird sein Bildschirm so auf die Wand projiziert, dass alle zusehen können. Alle schauen interessiert zu und stellen immer wieder Fragen.

"Man kann natürlich einstellen, ob das Bild öffentlich ist. Wenn ihr euch aber entscheidet, es zu veröffentlichen, dann bedenkt bitte auch, dass sich jeder Internetnutzer die Bilder ansehen kann", erklärt Estler. Zur Anschauung zeigt er Bilder vom Karnevalszug in Nettetal, die er über den Picasa Dienst von Google mit der Seite des Kaldenkirchener Bürgerverein verlinkt hat. Doch dann widmen die Senioren sich dem eigentlichen Thema es Tages, dem Kommunikationsprogramm Skype. "Wir haben gemerkt, dass wir damit viele Probleme zeitnah beheben können und nicht bis zum nächsten Treffen warten müssen", erklärt Achtert.

Unterdessen zeigt Estler, wie man das Programm aus dem Internet herunter lädt und installiert. Einige der älteren Herrschaften notieren sich sorgsam die Schritte. Das läuft alles etwas langsamer ab bei jüngeren PC-Nutzern. Aber das stört die Damen und Herren nicht. Sie wissen es selber und machen den einen oder anderen selbstironischen Witz darüber. Doch das Ergebnis ist identisch. "So könnt ihr zum Beispiel mit euren Enkeln über das Internet telefonieren", erklärt Estler. Er nutzt Skype, um günstig mit Verwandten in Neuseeland zu sprechen. "Billiger als das Festnetz-Telefon ist das auf jeden Fall", erklärt Gerhard Estler.

Das ist eben auch ein Argument.

(RP)
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