Nettetal Venete hat grüne Zukunft

Nettetal · Der Gewerbepark in Kaldenkirchen soll sich als Agrobusiness-Schwerpunkt in der Region entwickeln. Dies empfiehlt der Dortmunder Gutachter Jörg Lennardt nach eingehenden Untersuchungen. Auch er rät zur Geduld.

 Wenn Bosch in Viersen Verpackungsmaschinen für die Lebensmittelindustrie oder Mars in Dülken Schokoriegel (

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Foto: Busch

Der rote Entwicklungsfaden für den Gewerbepark Venete wird grün. Auf der Basis eines ganzheitlichen Vermarktungskonzeptes wird sich ein Gegen- und Ergänzungsstück des Venloer Greenports entwickeln.

Denn Agrobusiness ist die zukunftsträchtigste Branche in der Region. Nur darf Venete nicht unter dem Label "Agrobusiness" vermarktet werden. Man hat die Furcht, dass zu viele darunter nur Landwirtschaft verstehen. Also sucht Nettetal nach einem neuen Begriff.

Wie Jörg Lennardt von der Dortmund Expert-Consult zu diesen verbalen Verrenkungen steht, sagt er dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung nicht. Dass Nettetal aber auf dem richtigen Weg ist, wenn Venete eine inhaltliche Grundstruktur erhält, ohne andere Wirtschaftsbranchen auszugrenzen, bestätigte er in seinem Vortrag.

Hohe Beschäftigungsquote

Lennardt, der auch den Leitzielprozess der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Viersen begleitet, hat zunächst den Bedarf untersucht. Venete sei das letzte große Gewerbegebiet im Umkreis von etwa 50 Kilometern auf deutscher Seite. Auf der Basis einer Struktur- und Wirtschaftsanalyse fand er heraus, dass die Landwirtschaft im Kreis Viersen eine hohe Beschäftigungsquote hat.

Denn nicht nur der Bauer auf der Scholle, auch die Nahrungs- und Futtermittelindustrie, Bildung, Forschung und Dienstleistungen sind Teil des grünen Gewerbes, das satte Zuwächse haben wird. Im Kreis Viersen sind geballte Kompetenzen vorhanden, die sich demnächst im Gewerbepark Venete bündeln lassen.

"Fast 25 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Viersen sind hier tätig", hat Lennardt herausgefunden. Die unmittelbare Nähe zum Agrobusiness-Schwerpunkt Venlo sei ein echter Standortvorteil. "Es bieten sich Chancen für eine überregionale, grenzüberschreitende Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen", meint er.

Sinn mache es, ein Agrobusiness-Kompetenzzentrum in einer Arbeitsgemeinschaft mit Venlo und Straelen sowie den Hochschulen Fontys und Rhein-Waal zu bilden. Bürgermeister Christian Wagner sicherte dem Ausschuss auf entsprechende Fragen zu, dass die WFG dank politischer Rückendeckung diesen Weg aktiv mitgehen wird. Die Strategie, eine bestimmte Zielgruppe in der Wirtschaft für Venete zu interessieren, werde allgemein mitgetragen. Dagegen seien Bedenken unbegründet, dass die WFG Venete möglichst schnell besiedeln wolle. Man sei sich einig darin, sich die notwendige Zeit zu lassen, um Qualität anzuziehen. Das heiße aber nicht, dass beispielsweise innerstädtische Umsiedlungen oder Erweiterungen dort nicht möglich seien. Selbst das ins Stocken geratene Hotel sei wieder konkreter im Gespräch. FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
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