Nettetal Venete ist kein Phantom mehr

Nettetal · Bei der Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real konnte Nettetal endlich mehr als nur Visionen anpreisen. Der Gewerbepark Venete wird regional, deutschlandweit, gezielt in den Niederlanden und in der Türkei beworben.

 Blick in das gewaltige Regenrückhaltebecken, das am Rand des Gewerbeparks Venete auf dem Gelände einer früheren Sand- und Kiesgrube liegt. Der Deckel ist längst geschlossen, das

Blick in das gewaltige Regenrückhaltebecken, das am Rand des Gewerbeparks Venete auf dem Gelände einer früheren Sand- und Kiesgrube liegt. Der Deckel ist längst geschlossen, das

Foto: Busch

Bisher konnte Bürgermeister Christian Wagner nur Versprechungen machen. Jetzt hatte er endlich ein handfestes Projekt bei der Expo Real in München. Der grenzüberschreitende Gewerbepark Venete ist kein Phantom und auch kein Spielball niederländischer Interessen mehr. Sowohl die Autobahn 61 als auch der Gewerbepark sind im Bau.

Schlange gestanden haben die Investoren in dieser Woche nicht. Aber das erwartet bei einer Messe vom Zuschnitt der Expo Real niemand. Wagner sah Nettetal in München bestens aufgehoben im Gemeinschaftsstand vom Niederrhein und sehr gut unterstützt vom Kreis Viersen und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. "Venete bildete in der Präsentation des Kreises den Mittelpunkt. Das tut natürlich gut", sagte er gestern.

Keine Randlage

Eine entsprechende Wahrnehmung sei gesichert, es habe viele Gelegenheiten gegeben, mit Akteuren und Investoren aus der Region ins Gespräch zu kommen. Die Stadt will jetzt die Ergebnisse von Grundlagen-Gutachten abwarten, die die WFG und ein weiteres Büro liefern werden. Wichtig ist es Wagner, Interessenten zu vermitteln, dass Nettetal keine Randlage hat, sondern in unmittelbarer Nähe zu Düsseldorf, Krefeld und Mönchengladbach liegt und Brückenkopf zur Boom-Region Venlo ist.

Potenzielle Ansiedlungen kommen auch aus Nettetal selbst und aus der unmittelbaren Umgebung. Venete soll deutschlandweit beworben werden, wenn die Gutachten das dafür geeignete Profil hergegeben haben. Nutzen will Wagner weiterhin die "enorme Anziehungskraft von Venlo". Im Windschatten von Greenport, wo keine Fläche unter 10 000 Quadratmeter vermarktet wird, könnte Venete interessant für ansiedlungswillige Unternehmen werden. Die Grundstückspreise in Nettetal dürften Venlo außerdem unterbieten.

Außerdem wird Nettetal eine eigene Vermarktungsstrategie entwickeln, um niederländische Investoren anzuziehen. "Die Ansprache dort ist eine ganz andere als bei uns. Dem wollen wir uns anpassen", verkündete Wagner. Die unmittelbare Grenznähe sei auch in dieser Hinsicht ein großer Vorteil. "So ein Gebiet gibt es kaum irgendwo." Sondieren werden die Nettetaler außerdem, wie in der CDU bereits angeregt, ob und wie Wirtschaftskontakte in die Türkei geknüpft werden können. Das Land hat erhebliche Wachstumsraten, im Großraum Istanbul agieren etliche Entscheider, die in Deutschland aufgewachsen sind und damit die hiesige Mentalität bestens kennen.

Das Netzwerk Wirtschaft wird sich des Gewerbeparks Venete annehmen. Unter anderem soll es einen Schwerpunkt zum Maschinenbau geben. FRAGE DES TAGES

(RP)
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