Nettetal Venete soll besser vermarktet werden

Nettetal · Die Stadtverwaltung will gemeinsam mit dem Rat die "Agenda 2020" umsetzen und die Weichen für die nächsten sechs Jahre stellen.

 Das als Vorzeigeobjekt geplante Gewerbegebiet Venete liegt seit Jahren brach. Mit der WFG zusammen will die Stadt die Vermarktung verbessern.

Das als Vorzeigeobjekt geplante Gewerbegebiet Venete liegt seit Jahren brach. Mit der WFG zusammen will die Stadt die Vermarktung verbessern.

Foto: Busch

Ein Wahrsager ist er nicht, und doch wagte Nettetals Bürgermeister Christian Wagner einen Blick in die Zukunft. Und da, in ein paar Jahren, präsentiere sich die Seenstadt zumindest verkehrstechnisch auf der Höhe der Zeit: Kaldenkirchen hat dann einen schmucken und funktionalen Bahnhof, von der viel befahrenen zweigleisigen Bahnstrecke mitten durch die Stadt geht keine Lärmbelästigung mehr aus. Für diese Entwicklung sieht Wagner "eine realistische Chance", wie er am Donnerstagabend in der Sitzung des Stadtrats sagte.

Während der Ausbau der Bahn wohl von Berlin aus in Abstimmung mit den Niederlanden geplant wird, wie es in den vergangenen Tagen zu hören war, haben Verwaltung und Rat andere Weichenstellungen selbst in der Hand oder zumindest die Hand mit im Spiel. Etwa beim Umbau des Bahnhofs Kaldenkirchen, für den die Planungen laut Susanne Fritzsche angelaufen sind. Die Technische Beigeordnete deutete am Rande der Sitzung an, dass die Stadt dabei wohl auch "selbst Geld in die Hand nehmen" werde; Fritzsche rechnet "ungefähr fünf Jahre bis zum Baubeginn".

Der Bahnhof ist ein Beispiel dafür, wie die Stadt in den Ortsteilen geplante und vom Rat beschlossene Strukturverbesserungen umsetzen will. Laut Wagner hatte sich die Verwaltungsspitze vor der Ratssitzung für zweieinhalb Tage in Klausur begeben, um eine "Agenda 2020" auszutüfteln: "Ich hoffe, dass wir gemeinsam, Rat und Verwaltung, in den nächsten sechs Jahren etwas bewegen werden", sagte Wagner in der Ratssitzung.

Dabei wird sich die Stadt wohl besonders daran messen lassen müssen, wann und ob sich was tut in Venete in Kaldenkirchen. Das als Vorzeigeobjekt gedachte Gewerbegebiet liegt seit Jahren brach, außer Gerüchten tut sich nichts in Sachen Firmenansiedlungen. Das ist dem Bürgermeister bewusst. "Ich verspreche nicht, dass Venete in sechs Jahren zu 80 Prozent besiedelt ist, aber wir schaffen jetzt konkret bessere Voraussetzungen", erklärte Wagner.

Zusammen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen (WFG) soll eine verbesserte Struktur für die Vermarktung entwickelt werden: "Die Gespräche mit dem neuen Geschäftsführer Peter Hauptmann sind angelaufen, geplant ist zum Beispiel, dass auswärtige Firmen künftig einen Ansprechpartner haben", erläuterte Wagner. Bislang war zwar die WFG federführend, was sie auch bleiben soll, aber die Zuständigkeiten waren für Außenstehende kaum zu durchschauen.

Mehr Transparenz und eine professionelle Vermarktungsstrategie also sollen Venete auf die Sprünge helfen - sprich: Firmen zur Ansiedlung bewegen. Dass demnach offensichtlich die Vermarktung bisher nicht optimal gelaufen sei, erwähnte Wagner nicht: "Wir schauen jetzt nach vorn", hob er zuversichtlich hervor. Auch eine Art Blick in die Zukunft.

(jobu)
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