Nettetal Viele Ideen für den heimischen Garten

Nettetal · Die Niederrheinische Weidenbörse auf dem Landschaftshof Baerlo lockte am Wochenende viele Besucher

 Die Besucher konnten am Wochenende Stecklinge für Weidenzäune kaufen.

Die Besucher konnten am Wochenende Stecklinge für Weidenzäune kaufen.

Foto: Jörg Knappe

Jeden Winter erhalten die Kopfweiden auf dem Landschaftshof Baerlo einen Pflegeschnitt. Manche Stecklinge werden ausgewählt, um erneut zu Weiden zu werden, andere werden zu Pfosten oder Ruten für Flechtzäune. Diese werden am Wochenende bei der Niederrheinischen Weidenbörse auf dem Hof verkauft. "Das ist eine seit Jahren fortgeführte Tradition", erklärt Bernd Rosenkranz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz im Kreis Viersen. "Wir haben hier hauptsächlich die Salix alba, die Silberweide, geschnitten, daraus entstehen Stecklinge von 3,30 Meter Höhe und sieben Zentimetern Durchmesser." Mit diesen könne man beispielsweise eine Weide einkämmern. Halb so lange Stecklinge könne man für Weidenzäune nutzen. "Das werden saubere Flechtzäune", so Rosenkranz.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter gaben während der Weidenbörse viele Tipps zur weiteren Verwendung der Weiden. So stand beispielsweise ein Tipi aus Weidenruten auf dem Hof. "So eins haben wir bereits zu Hause", sagt Christoph Dicks lachend. Er nutzte den Besuch mit seiner Familie, um sich Ideen für den heimischen Garten zu holen. "Wir sind oft hier, der Hof liegt an unserer Spazierstrecke." Die Familie habe selbst Weiden im Garten, und auf dem Landschaftshof gebe es immer etwas Neues zu sehen. "Ich finde das Engagement toll", bekräftigt Eva Dicks. Auch das nächste Projekt stehe bereits fest: "Wir schneiden im nächsten Winter, und aus dem Material möchten wir einen Jägerzaun aus Naturmaterialien errichten." Sohn Carl (10) interessierte sich mehr für den Barfußweg, wollte trotz der niedrigen Temperaturen am liebsten seine Schuhe ausziehen, um über Kieselsteine, Holzschnitzel und Rindenmulch zu laufen.

Am Wochenende bestand zudem die Möglichkeit, Korbflechtern über die Schulter zu schauen. Christine Muthmann war begeistert und informierte sich für den Kursus "Gestalten mit Weidenruten", um dieses Handwerk ebenfalls zu erlernen. "Ich arbeite sehr gerne mit den Händen, habe schon vieles ausprobiert", so die Besucherin. "Hier reizt mich besonders das Material, es drückt etwas aus, ist warm und biegsam." Weidenflechten sei eine Jahrhunderte altes Handwerk, bei dem tolle neue Sachen hergestellt werden können. Auch gekauft hat sie etwas: "Die Pflanzstützen sind so schön."

(eva)
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