Nettetal Vorweihnachtliches Familienfest

Nettetal · Turmbläser, tanzende Lichterfeen, sphärische Harfenklänge, Sonntagseinkauf — das 21. Lichterfest hatte viel zu bieten. Tausende machten sich am Wochenende auf den Weg nach Kaldenkirchen

 Dichtes Gedränge unter der Weihnachtsbeleuchtung im Kaldenkirchener Ortskern: Viele Menschen genossen die vorweihnachtliche Stimmung beim 21. Lichterfest.

Dichtes Gedränge unter der Weihnachtsbeleuchtung im Kaldenkirchener Ortskern: Viele Menschen genossen die vorweihnachtliche Stimmung beim 21. Lichterfest.

Foto: Busch

Je später der Abend, desto dichter das Gedränge: Zeitweise war kaum ein Durchkommen in der Fußgängerzone beim Lichterfest in Kaldenkirchen. Tagsüber Menschentrauben vor den Buden am Weihnachtsmarkt, vor Attraktionen wie Zauberei oder beim Adventsbasar, abends an Getränkeständen, in der Kirche St. Clemens und bei Konzerten im Zelt. Mehr als zufrieden zeigte sich der Werbering Kaldenkirchen-aktiv als Veranstalter.

Tosender Beifall für die Band Nice Valley, die traditionell das Auftaktkonzert "Rock meets Christmas" bestritt. Und dabei im proppenvollen Seenstädter Zelt des Nettetaler Bierkontors kurzerhand Gershwins Hammerhit "Summertime" zur "Winterzeit" umdichtete. Die größten Fans waren dabei die Kleinsten: Mädchen im Kindergartenalter tanzten vor der Band, spendierten den Sängern Münzen, als seien sie Straßenmusiker.

Draußen derweil in der der geschmückten Fußgängerzone Flanieren an den fast 40 Buden, Treffpunkte überall, wo's Glühwein gab. Etwa beim Team der "Toten Tanten", das originelle Heißgetränke anbot, auf Wunsch schenkte Ulrich Willers auch heißen Kakao ohne Prozente aus. Oder am Kirchplatz, wo Apotheker und Zahnarzt heißes Hochprozentiges ausgaben. Beide Gruppen sind seit 20 Jahren dabei.

Claudia Willers, Vorsitzende von Kaldenkirchen-aktiv, war mehr als angetan, welchen Anklang das Lichterfest fand, zumal es "pünktlich zum Weihnachtsmarkt keine Leerstände mehr" in der Fußgängerzone gibt: "Beim verkaufsoffenen Sonntag machen zwar nicht alle Einzelhändler Riesenumsatz, aber es kommt auf die Nachhaltigkeit an, viele Kunden kommen nämlich später wieder." Das bestätigte Petra Wolters an ihrem Stand mit Schmuck: "Einige Männer beobachten genau, was ihre Frauen sich hier anschauen. Das war in den Vorjahren auch so." Die Goldschmiedin ist überzeugt: "In den nächsten Tagen kommen die Herren zu mir ins Atelier, um ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen." Erfolgreich auch die Studenten der Venloer Fontys, die die Produkte ihrer "Mini-Companies" vermarkteten, wiederverwendbare Teebeutel etwa oder Anzuchtsets für Kräuter: "Die kleinen Sets sind ausverkauft", erklärte BWL-Student Florian Hensel aus Lobberich. Ein Teil der Buden war besetzt von gemeinnützigen Organisationen: "Wir verkaufen Selbstgemachtes und Gespendetes für unsere Arbeit", sagte Rita Riedel von der Nettetaler Tafel. Ein Stück weiter der Stand der Wildtierhilfe "Fell und Federn" mit allerlei Nützlichem wie peppig gestalteten Meisenknödeln und Vogelhäuschen: "Viele Leute informieren sich darüber, wie wir zum Beispiel verletzten Wildtieren helfen", so Anna Pilz aus Kaldenkirchen.

Kinderflohmarkt, Tänze der Lichterfeen, Turmbläser, Konzert der Kreisfeuerwehrkapelle und zum Abschluss gestern Adventsstimmung beim Offenen Singen: Das Lichterfest wurde zum fröhlichen Familienfest. Ein heimlicher Höhepunkt fand dabei im Verborgenen statt: Besinnlich ging's in der illuminierten Kirche St. Clemens zu. Zu meditativen Texten des Teams Junge Kirche trugen Harfenspielerinnen Traummelodien vor. Voll besetzt die Kirchenbänke, viele Menschen nutzten die Möglichkeit, im Trubel innezuhalten und aufzutanken. Bevor sie sich wieder ins Getümmel stürzten, aufmachten zum Zelt, in dem die Schuppenband & Friends für Fetenstimmung sorgte.

(jobu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort