Nettetal Waben, Wildbienen und ein Honig-Ratespiel zum Jubiläum

Nettetal · Der Imkerverein Nettetal feierte auf dem Naturschutzhof Sassenfeld sein 70-jähriges Bestehen

 Imker Detlef zeigt Nil (9) eine Honigwabe. Rp-Foto: F.H. Busch

Imker Detlef zeigt Nil (9) eine Honigwabe. Rp-Foto: F.H. Busch

Foto: Vaessen

Beim Bienenaktionstag auf dem Naturschutzhof Sassenfeld hat der Nettetaler Imkerverein über das Leben und den Nutzen von Honigbienen informiert. Zugleich feierte der Verein auch mit vielen Aktionen, Grillen und der Siegerehrung des Honig-Ratewettbewerbs sein 70-jähriges Bestehen.

Im Vorfeld seines 70-jährigen Jubiläums hatte der Imkerverein Nettetal ein Ratespiel ausgelobt: Jeder konnte auf der Internetseite des Vereins angeben, wie schwer ein ständig gewogenes Bienenvolk zwei Wochen vor dem Fest war. Über 8000 Internet-Besucher und rund 1000 Leser der Berichte konnte der Verein verzeichnen.

"Wegen der schlechten Witterung ist die Honigmenge in diesem Jahr mehr ein Raten denn ein Wissen", so Alexander Wilms, der das Wiegen betreute. "Normalerweise wäre die Menge deutlich höher." Am besten hatte sich darauf Silke Paßlak aus Oberkrüchten eingestellt, die mit 79,97 Kilogramm am Nächsten an den Wiegewert von 77,65 Kilo herankam. Als Preis erhielt sie sechs Gläser verschiedener Honigarten. Den zweiten Platz erreichte Jakob Huber aus Landshut, der aber wegen der Entfernung nicht anreiste. Dritte wurde Birgit Sievers aus Nettetal.

Gewinnerin Silke Paßlak hatte die Aktion zufällig im Internet gesehen und aus Spaß mitgemacht. Noch wichtiger war ihr aber, dass sie Imker aus ihrem Heimatort fand, von denen sie von nun an regelmäßig ihren Honig erhalten kann.

Während der Imkerverein vielen Interessierten, darunter auch viele Kinder und Jugendliche, die Gewinnung von Honig und die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs zeigte, informierte der Naturschutzbund (Nabu) über das Leben und Wirken von Solitär- oder Wildbienen.

Nabu-Mitarbeiter Helmut Klein erklärte die in den Insektenhotels am Lebensturm wohnenden Wildbienen wie etwa Mauerbienen oder Lehmbienen, oder auch die Parasiten Gold- oder Schlupfwespen, die wie der Kuckuck ihre Eier in die Kammern der Solitärbienen legen. "Der entomologische Verein Krefeld hat hier und in anderen naturnahem Bereichen festgestellt, dass in den vergangenen 13 Jahren über 80 Prozent weniger Biomasse, also Insekten, Schmetterlinge, vorhanden sind", so Klein. "Somit ist und wird in Zukunft auch unsere Vogelwelt deutlich zurückgehen."

(heko)
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