Nettetal Wenn die Ferkel nicht ins Ziel wollen

Lobberich · Ein ganzes Wochenende im Zeichen des Schweins zog viele Besucher nach Lobberich. Bei tollem Herbstwetter gab es aber nicht nur Tierisches zu sehen. Auch der verkaufsoffene Sonntag lockte viele Besucher an.

 Die Ferkel wollten beim Rennen nicht immer so mitspielen, wie es gedacht war.

Die Ferkel wollten beim Rennen nicht immer so mitspielen, wie es gedacht war.

Foto: Busch

Sie schlafen in einem Anhänger. Eng aneinander geschmiegt unter einer Wärmelampe im Heu. "Die letzten Wetten werden jetzt angenommen", heißt es durch den Lautsprecher, denn es steht das nächste Ferkelrennen an. Und Oinkle Sam, Miss Piggy, Schnitzel, Babe und Roonie werden von den Besuchern kräftig angefeuert. Doch kaum aus den Boxen raus rennen sie nach wenigen Metern dorthin auch wieder zurück. Kein klassicher, sondern ein tierischer Fehlstart. Aber das gehört zum Ferkelrennen dazu. Und es ist nur eine von vielen Attraktionen auf dem traditionellen Ferkesmarkt, der zum 14. Mal in der Lobbericher Innenstadt stattfindet. Veranstalter ist der VVV Lobberich zusammen mit dem Lobbericher Werbering.

Wenige Meter weiter können die Besucher die "Herren der Lüfte" bestaunen. Die Greifvogelstation Hellenthal hat Falken, einen Wüstenbussard und sogar einen Weißkopfseeadler mitgebracht, die sich in voller Pracht dem Publikum präsentieren. Karl Fischer klärt auf: "Der Rotrückenbussard hat eine Flügelspannbreite von 2,20 Meter." Mit viel Witz erzählt er allerlei Interessantes über seine Greifvögel, während sie auch mal ziemlich tief über die Köpfe der Zuschauer fliegen.

 Die Besucher konnten am Sonntag nicht nur schlendern und stöbern: Es gab auch an allen Ecken Musik.

Die Besucher konnten am Sonntag nicht nur schlendern und stöbern: Es gab auch an allen Ecken Musik.

Foto: busch

Rund 100 Marktstände sind in der ganzen Stadt verteilt und gestern hatten auch die Geschäfte ab 13 Uhr geöffnet. Hans und Uschi Claßen schlendern durch die Fußgängerzone, haben Tüten in den Händen: "Ich habe mir neue Schuhe gegönnt", freut sich Uschi Claßen. Nach einem Einkaufsbummel geht es für ihren Mann zum nächsten Essensstand. Und da hat der Ferkesmarkt allerlei zu bieten: Egal ob Pommes, Fisch, Currywurst oder etwas süßes wie Apfelringe, Crêpes, heimische Erdbeeren oder Eis - für jeden ist etwas dabei. Es werden auch viele regionale Spezialitäten angeboten und passendes zum Herbst wie Kürbissuppe oder Zwiebelkuchen.

Die Händler präsentieren ihre Waren an den Ständen. Das gefällt Annemarie Keller: "Das ist so toll angerichtet", sagt die Nettetalerin und zeigt auf den funkelnden Schmuck. Und weiter: "Überhaupt finde ich, dass es ein ganz toller Markt ist." Einige Händler verlosen derweil kleine Gewinne und locken so Kunden in ihre Länden.

 Die Lobbericher City war an diesem Wochenende beim Ferkesmarkt sehr gut besucht.

Die Lobbericher City war an diesem Wochenende beim Ferkesmarkt sehr gut besucht.

Foto: Busch

Vorbei an Ständen und Buden drehen Kinder auf der Kirmes am Brockerhof ihre Runden. Erik und sein Freund Flo (beide zwölf Jahre alt) wollen sich richtig "durchschütteln" lassen, wie sie erzählen. In ihrem Fahrgeschäft geht es hoch und runter und das in einem unwahrscheinlich hohen Tempo. "Das war ganz schön krass", sagt Flo, nachdem die Zwei wieder auf dem Boden gelandet sind. Viele Familien zieht es zum Ferkesmarkt und die kommen nicht nur aus Nettetal, sondern auch von weiter her - wie Nico Gilden: "Wir sind aus Duisburg hierher gefahren", sagt der 29-Jährige. Er steht an der Wettannahmestelle der Landjugend Lobberich, die das Ferkelrennen organisiert. Der Duisburger setzt zehn Euro auf Miss Piggy.

Doch die Ferkel wollen immer noch nicht so richtig - zumindest machen sie es spannend und laufen ganz gemütlich zum Futtertrog: "Nein!", ruft Nico Gilden. Miss Piggy ist als zweite ins Ziel. Gewonnen hat das "Rentner-Schweinchen" Babe. Der junge Mann nimmt es mit Humor. Für seine Freundin und ihn gibt es auf dem Ferkesmarkt noch viel zu entdecken und so macht sich das Paar auf Richtung Ingenhovenpark zur Vogelschau.

(janj)
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