Nettetal Wildpferd in Wankumer Heide zu Tode gefüttert

Nettetal · Biologische Station droht mit Anzeige bei Fütterung.

Die Biologische Station Krickenbecker Seen hat vor wenigen Tagen in der Wankumer Heide eines ihrer Konikpferde verloren. Die junge Stute verendete auf der Weide. Kurz zuvor hatte der Tierarzt konstatiert, dass das dreijährige Pferd viel zu dick war und an der sehr schmerzhaften Hufrehe litt. Sie entsteht durch zu energiereiche Fütterung oder durch Vergiftung. Die kleine Konikherde der Biologischen Station wird regelmäßig unerlaubt von Spaziergängern und Anwohnern gefüttert. Deshalb fordert die Biologische Station dringend dazu auf, die Tiere nicht zu füttern.

Koniks stammen von den europäischen Wildpferden ab und sind daher sehr robust und genügsam. Sie leben ganzjährig ohne Zufütterung draußen und können die natürliche Nahrung in den Wiesen- und Heidegebieten sehr gut ausnutzen. Zu viele Nährstoffe vertragen sie dagegen nicht, im Gegenteil: die Fütterung durch wohlmeinende Passanten kann für die Tiere sehr gefährlich sein.

Stationsleiter Dr. Ansgar Reichmann: "In der Wankumer Heide finden die Koniks auf ihren mehrere Hektar großen Weideflächen alles, was sie brauchen. Zufütterung in Form von Heu erhalten sie nur in Notzeiten wie Schneelage. Der Zustand der Tiere wird täglich kontrolliert." Zudem werde die Herde regelmäßig in Kooperation mit dem Kreisveterinäramt begutachtet. Diese Kontrollen ergaben in den vergangenen Jahren stets keine Beanstandungen. Einzige Ausnahme: die Kreisveterinärin bemängelte die Fütterung durch Passanten.

Die Biologische Station ist bestürzt über den Verlust ihrer jungen Leitstute. Reichmann dazu: "Wir haben uns entschlossen, ab sofort bei illegalen Fütterungen Anzeige zu erstatten."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort