Nettetal WIN fordert Kita-Plätze für alle Dreijährigen

Nettetal · Manche Eltern fragen an, wenn das Kind noch nicht mal geboren ist, sagt Ratspolitiker Andreas Zorn

 Andreas Zorn von WIN

Andreas Zorn von WIN

Foto: F.-H. Busch

Geht es nach der Wählergemeinschaft Wir in Nettetal (WIN), erhalten alle Kinder ab drei Jahre einen Platz in einer Kindertagesstätte. Dazu hat die Ratsfraktion einen Antrag gestellt, der voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 12. Dezember beraten werden soll.

"Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen und der Verankerung der Kindertagesstätten als elementarer Stufe im Bildungssystem geht es uns darum, dass alle Kinder in Nettetal die gleichen Bildungschancen bekommen", heißt es in dem Antrag. "Man möchte, dass sich in den Neubaugebieten Familien ansiedeln, also muss man für ihre Kinder auch Kita-Plätze schaffen", sagt WIN-Politiker Andreas Zorn. Er ist Leiter des "Menschenkinderkulturkunsthauses", eines Familienzentrums des Deutschen Roten Kreuzes. "Manche Eltern fragen schon nach einem Platz, wenn ihr Kind noch nicht mal auf der Welt ist", sagt er. Andere, die nach Nettetal ziehen, wenn das Kind schon ein paar Jahre alt ist, hätten weniger gute Karten. "Sie brauchen schnell einen Platz", sagt Zorn. Laut Kindergartenbedarfsplanung 2017/18 betrage die derzeitige Versorgungsquote 89,6 Prozent. Zorn berichtet von Kindern, die erst vierjährig einen Platz bekämen.

Rechtlich sei es ausreichend, sich im November oder Dezember um einen Kita-Platz für das kommende Jahr zu bemühen. "Die Platzvergabe erfolgt Ende Januar", sagt Zorn. Je nach Priorität, die die Eltern angeben können, werden ihre Kinder den Einrichtungen zugeteilt. "Manche melden sich in mehreren Kitas an, deswegen kann sich an den Zahlen noch mal etwas ändern", sagt der Kita-Leiter. Doch schon jetzt habe seine Einrichtung, die im kommenden Jahr in neue Räumlichkeiten an der Oberen Färberstraße in Lobberich umzieht, 47 Anmeldungen - für 28 bis 34 Plätze.

Im Antrag heißt es: "Überbelegungen sind auf Dauer keine Lösung, sondern maximal ein vorübergehender Behelf: Sie belasten Kinder (durch zu große Gruppen) wie das pädagogische Personal gleichermaßen." Mit einer Quote von 100 Prozent helfe man nicht nur den Eltern: "Die Kindertagesstätte mit dem verbundenen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz wird inzwischen von den Eltern nicht nur wegen ihrer Berufstätigkeit nachgefragt, sondern insbesondere weil der Kindergarten als elementare Stufe unseres Bildungssystems fest verankert ist."

(emy)
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