Nettetal Zarte Ölbilder zeigen feine Lichtspiele an der Nette

Nettetal · Die Städtische Galerie im Rathaus zeigt bis 4. Februar Arbeiten des Malers Vladymyr Klemazov

 Der Maler Vladymyr Klemazov stammt von der Krim. Derzeit stellt er seine Arbeiten im Rathaus in Lobberich aus.

Der Maler Vladymyr Klemazov stammt von der Krim. Derzeit stellt er seine Arbeiten im Rathaus in Lobberich aus.

Foto: Busch

Vladymyr Klemazov hat eine Leidenschaft: Das ist die Malerei in der freien Natur. Hier vertraut er auf den Eindruck des Augenblicks und arbeitet im Atelier meist nichts nach. Auf Motivsuche wurde der Maler von der Krim auch entlang der Nette fündig. Beispiele davon sind zurzeit in der Städtischen Galerie im Rathaus Nettetal zu sehen. Daneben zeigt der 1958 geborene Klemazov ein Spektrum, das stellvertretend für seine unterschiedlichen Ansätze steht.

Zur Einführung erklärte Kunsthistorikerin Eva Marie Ehrig, dass Klemazov einen Teil seiner Arbeiten nach Begriffen kategorisiert: Er zitiert den romantischen und flämischen Stil, die Düsseldorfer Malerschule mit ihren kulissenhaften Bildkompositionen sowie eine Gruppe amerikanischer Landschafsmaler, wie auch russische Maler und mit Iwan Aiwasowski einen der berühmtesten Marinemaler des 19. Jahrhunderts. Diese Gemälde, "fernab der Natur", seien oft Auftragsarbeiten, für den Maler aber auch eine "intellektuelle Durchdringung und Wertschätzung künstlerischer Errungenschaften und Fähigkeiten seiner Lehrmeister", so Ehrig.

Diese Art der Auseinandersetzung spiegelt etwa ein dramatisch inszeniertes Meeresbild. Der bewegte Duktus und die Farbgebung des flammend anmutenden Himmelsprospekts erzählen vom Temperament des Künstlers. Beschaulich sanft hingegen bildet das Bild der "Mühle" im Stil der Düsseldorfer Schule den beinahe größtmöglichen Kontrast. "Pontorson" in der Bretagne wiederum ist das Ergebnis einer persönlichen Spurensuche. Denn in Frankreich sollen die Wurzeln der Familie liegen. Das verriet Tochter Olga, die am Niederrhein mit ihrem niederländischen Ehemann und Kind heimisch wurde.

So erstaunt es nicht, dass der Künstler seine innigsten Darstellungen innerhalb der Ausstellung der hiesigen Landschaft gewidmet hat. Da ist zum Beispiel die kleinformatige Bachlandschaft "Herbst in Leuth" mit weich und stimmungsvoll leuchtenden Farben. Für die Gestalt im roten Kleid bot Klemazovs Enkelin das Modell. Zart eingefangen ist ebenso ein stimmungsvoller Moment der Nette bei Leuth. Das Bild ist der erklärte Liebling des Schwiegersohnes, der mit Klemazov den Niederrhein erkundete und auf Reisen ging. Ein Ölbild mit Bergen zeigt mit einer Ansicht der Krim ein Beispiel der eigenen Heimat.

Geöffnet ist montags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr, dienstags und mittwochs von 8 bis 16.30 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr.

(anw)
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