Neukirchen-Vluyn 100 Flüchtlinge in Neukirchen-Vluyn

Neukirchen-Vluyn · Die Stadt Neukirchen-Vluyn muss an die Diakonie mehr Geld für die Betreuung von Flüchtlingen zahlen. Ursache dafür ist die starke gestiegene Anzahl von Hilfebedürftigen. Inzwischen musste ein zusätzliches Quartier bezogen werden.

Die Sozialausschuss der Stadt Neukirchen-Vluyn hat heute dem Antrag zugestimmt, dass dem "Treff 55" des Diakonischen Werk Kirchenkreis Moers ab dem 1. Juni zunächst bis Ende 2015 mehr Gelder für die Betreuung der Flüchtlinge zusteht. Die bisher vertraglich festgeschriebene Summe einer Jahrespauschale von 10 000 Euro wird rückwirkend für dieses Jahr um 2917 Euro erhöht. In den Folgejahren werden jährlich 15 000 Euro für die Betreuung der Asylbewerber gezahlt. Für die Sozialarbeiterin, die die Flüchtlinge betreut, werden ab Anfang des kommenden Monats anstelle der bisher zehn Wochenarbeitsstunden nun 15 gewährt.

Der Hintergrund für die Erhöhung ist die in den vergangenen Monaten rasant gestiegene Zahl aufgenommener Flüchtlinge in Neukirchen-Vluyn. Waren es am 1. Januar 2013 lediglich 60 zu betreuende Menschen, waren es zu Beginn des Jahres 2014 bereits 85, im Februar sogar 104. Derzeit sind laut der Beschlussvorlage der Stadt des Sozialausschusses noch 97 Flüchtlinge in Betreuung. Trotz der gesunkenen Anzahl ist das für den begrenzten Raum im Übergangsheim am Hugengraben deutlich zuviel, weshalb das Diakonische Werk für die Betreuung der Flüchtlinge nun den Standort an der Max-von-Schmenkendorf-Straße zusätzlich nutzt.

Die Sozialarbeiterin hatte zuletzt nicht mehr die Möglichkeit, sich ausreichend um die Asylbewerber zu kümmern, wie aus dem Antrag des Diakonisches Werks hervorgeht. Darin heißt es: "Mit den im Vertrag geregelten zehn Arbeitsstunden pro Woche [...] kann lediglich das Nötigste in der Beratung geleistet werden." Auch durch den Standortwechsel der Sozialarbeiterin gehe Arbeitszeit verloren.

Der Treff 55 übernimmt seit dem Jahr 2009 die Beratung und Betreuung der ausländischen Flüchtlinge. Seit September 2010 regeln Verträge zwischen Stadt und Diakonischem Werk die Bezahlung. Seit 2013 ist der Vertrag unbefristet. Was die Stadt nun jedoch zum Handeln gezwungen hat, war die vertragliche Regelung, dass, wenn über eine Dauer von drei Monaten zeitgleich mehr als 80 Asylbewerber vor Ort sind, der Vertrag neu ausgehandelt werden müsse. Im vierten Quartal des Jahres 2015 soll der Vertrag überarbeitet werden. Dann wird geprüft, ob weiterhin 15 Arbeitsstunden pro Woche nötig sind.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort