Neukirchen-Vluyn 900 Tüten mit Kamelle erfreuen Kinder

Neukirchen-Vluyn · Funken, Rommé-Zicken und KFD-Frauen beteiligten sich an der erfolgreichen Aktion: Mit einem Bühnenprogramm kam vor der Kulturhalle eine jecke Stimmung auf. Der Rosenmontagszug wird nämlich nicht nachgeholt.

 Nicht nur Kinder hatten Spaß an dem "Ersatz" für den ausgefallenen Rosenmontagszug.

Nicht nur Kinder hatten Spaß an dem "Ersatz" für den ausgefallenen Rosenmontagszug.

Foto: Klaus Dieker

Viele Kinder hatten sich ihre Gesichter bemalen lassen. Sie hatten sich noch einmal verkleidet, zum Beispiel als Prinzessin, Zauberer oder Cowboy. Schließlich wollten sie am Samstag als Jecke zum "Karnevalsumzug" kommen, selbst wenn dieser nur aus zwei Wagen bestand, die nicht rollten, sondern vor der Vluyner Kulturhalle parkten. Auch hatten sie keine Kamelle zu fangen, die durch die Luft flog. Denn sie konnten große Tüten abholen, die schon randvoll mit kleinen Tütchen gefüllt waren, in denen sich Gummibärchen, Kaubonbons, Karamellriegel, Popcorn oder Chips befanden.

"Die Kinder freuen sich besonders auf den Rosenmontagszug", sagte Bernd Stoffel. "Für sie war es schade, dass er vor vier Wochen ausgefallen ist. Deshalb haben die KFD-Frauen, die Rommé-Zicken und wir zu einer Kamelleverteilung eingeladen." Die Idee dazu hatte der Ehrenpräsident der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiße Funken schon am Tulpensonntag gehabt. "Ich habe mir Bilder vom Wettersatellit angesehen", erzählte er. "Dazu gab es eine Sturmwarnung für den Nachmittag. Niemand hätte das Risiko für einen Rosenmontagszug übernehmen können. Da habe ich gleich an eine spätere Kamelleverteilung gedacht."

Schließlich hatten sie das Wurfmaterial, das sie zwei Wochen vor Rosenmontag gekauft hatten, unter die Narren zu bringen. Schon am Veilchendienstag, als die VlüKaGe bekannt gab, sie wolle den närrischen Lindwurm nicht an einem Ersatztermin durch die Stadt ziehen lassen, sprach Bernd Stoffel mit dem Ordnungsamt. "Wie mussten schnell handeln", berichtete er am Samstag. "Der Termin durfte nicht zu weit von Karneval wegliegen. So hat niemand gemerkt, dass Karneval vorbei ist."

Nachdem das Ordnungsamt die Karnevalsnachfeier genehmigt hatte, packten 30 Narren zwei Tonnen Kamelle in 900 Tüten, die von der Sparkasse am Niederrhein gesponsert wurden. Am Samstag verteilten sie diese vom Wagen der Rommé-Zicken und der Blau-Weißen Funken. "Die Kinder strahlen einen an", erzählte Funken-Standartenträger Rolf Jung, der Tüten vom Funkenwagen heruntergab. Schon eine halbe Stunde bevor die Kamelleverteilung um 14 Uhr begann, standen vor der Kulturhalle die ersten Jungen und Mädchen. So waren die beiden Wagen zu Beginn von jungen Narren umringt.

Während die Kinder sich über die Leckereien freuten, erklang im Hintergrund Karnevalsmusik, von "Echte Fründe" bis "Viva Colonia". Die Mütter und Väter ließen sich eine Grillwurst oder ein Bier schmecken. Dazu gab es ein kleines Bühnenprogramm, bei dem zum Beispiel die Fünkchen und die Regimentstöchter tanzten. "Die Stimmung und die Resonanz sind gut", meinte Funken-Präsident Dirk Halfmann. Dann merkte er an: "Es ist schon eine Art Überwindung, so lange nach Aschermittwoch die Karnevalssachen anzuziehen." Normalerweise könnten die Narren das gar nicht, weil sie ihre Uniformen und Kostüme ab Aschermittwoch in die Reinigung geben würden.

(got)
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