Neukirchen-Vluyn "Auch Vluyn leidet unter zu viel Verkehr"

Neukirchen-Vluyn · Der FDP-Ortsvorsitzende Norbert Wehren ist für ein neues Konzept, um die Niederrheinallee in Vluyn zu entlasten. Nord- und Südring sollten stärker eingebunden werden, auch eine Tempo-30-Zone hält der Politiker für denkbar.

 Das typische Bild zu den Stoßzeiten auf der Niederrheinallee in Vluyn: Zahlreiche Autos zwängen sich durch die Ortschaft, andere Fahrer suchen Parkplätze am Straßenrand, regelmäßig wechseln Fußgänger die Straßenseiten, und dies nicht immer über die Querungshilfen.

Das typische Bild zu den Stoßzeiten auf der Niederrheinallee in Vluyn: Zahlreiche Autos zwängen sich durch die Ortschaft, andere Fahrer suchen Parkplätze am Straßenrand, regelmäßig wechseln Fußgänger die Straßenseiten, und dies nicht immer über die Querungshilfen.

Foto: KLaus Dieker

Es war der RP-Artikel über das Verkehrsaufkommen in Rayen, der Norbert Wehren nachdenklich gemacht hat. Die grüne Politikerin Karin Fetzer hatte sich darin zur Belastung der Rayener Bürger durch Schwerlastverkehr geäußert und Abhilfe gefordert. Schön und gut, meint Wehren, die Sorgen der Rayener seien sicher berechtigt. Doch es gebe noch einen Ortsteil, der massiv unter dem Straßenverkehr leide, nämlich Vluyn.

Wehren, ein Anlieger des Vluyner Platzes, braucht nicht weit zu gehen, um sich ein Bild von den Verhältnissen zu machen. "Am vergangenen Freitag habe ich gesehen, dass zwei große Lastwagen auf der Niederrheinallee kaum noch aneinander vorbeikamen und alles aufgehalten haben." Der FDP-Ortsvorsitzende geht von 13 000 bis 15 000 Fahrzeugen täglich aus, welche die Niederrheinallee in Vluyn passieren. "Und hier wohnen ja auch viele Leute an der Straße." Die Belastung durch Lärm und Abgase sei groß.

Wehren sieht darin auch Versäumnisse der städtischen Verkehrspolitik in den vergangenen 15 Jahren. Ende der 90er Jahre wurde ein Verkehrsgutachten vorgestellt", erinnert er sich. "Das wurde leider nicht weiter verfolgt." Generell wundert der Liberale sich, dass der Nordring und der Südring in Vluyn nicht die Entlastung für den Ortskern gebracht haben, für die sie eigentlich gedacht waren. Geradezu geruhsam sei es heute an den Ringen, während sich die Blechlawine über die Niederrheinallee quetsche. "Schon damals, in dem genannten Gutachten, wurde von den Fachleuten kritisiert, dass die Ringe zu wenig genutzt würden", berichtet Wehren. Er könnte sich gut vorstellen, auf der Niederrheinallee Tempo 30 einzuführen. Zwar kommen schon heute viele Fahrer nicht viel schneller durch den Ort, doch der FDP-Mann rechnet damit, dass die Fahrer, anstatt die langsame Strecke zu nehmen, dann auf die Ringe ausweichen. "Die Geschäftsleute hätten wahrscheinlich auch nichts dagegen", meint er. Eine generelle Sperrung des Vluyner Ortskerns für Lastwagen würde dagegen auf Kritik stoßen, mutmaßt Wehren. Doch es gebe Möglichkeiten, auch ohne drakonische Maßnahmen die Zahl der Brummis zu verringern. "Ein ehemaliger Stadtdirektor hat seinerzeit vorgeschlagen, am Kreisverkehr ein Schild "Fahrtrichtung Moers" aufzustellen, dass die Fahrer auf die Ringe verwies.

Wehren macht sich nicht zuletzt Gedanken über die Sicherheit der Fußgänger. "Viele Passanten wechseln hier die Straßenseite", sagt er. "Ich will die Probleme der Rayener nicht schmälern, aber dort sind sicher weniger Fußgänger unterwegs."

(RP)
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