Neukirchen-Vluyn Ausflugslokal Samannshof schließt

Neukirchen-Vluyn · Björn Johann, der die Ausflugsgaststätte seit 2011 geführt hat, schließt den Betrieb. Die Anforderungen seien mittlerweile zu hoch, erklärt er. Nun werden neue Betreiber gesucht. Diese sollen auch den beliebten Littardmarkt weiterführen.

 Björn Johann vor dem Samannshof - dieses Bild entstand nach dem Umbau des Gebäudes und der Eröffnung unter der Leitung des damals 31-Jährigen. Nun hat er mit dem Jahreswechsel das Lokal geschlossen.

Björn Johann vor dem Samannshof - dieses Bild entstand nach dem Umbau des Gebäudes und der Eröffnung unter der Leitung des damals 31-Jährigen. Nun hat er mit dem Jahreswechsel das Lokal geschlossen.

Foto: Klaus Dieker

Der Samannshof an den Littardkuhlen ist am Niederrhein ein beliebtes Ausflugslokal. Wer Radtouren oder Spaziergänge im Gebiet an der Grenze von Neukirchen-Vluyn und Rheurdt unternimmt, der steuert dabei gern auch das rustikale Gebäude am Littardweg an. Deshalb wird diese Nachricht viele bestürzen: Björn Johann, der Inhaber des Samannshofs, hört auf. Auf der Internetseite der Gaststätte teilt er mit: "Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, den Samannshof 2017 nicht mehr zu öffnen. Ich bedanke mich bei Ihnen und Euch für eine schöne Zeit und bitte diesen vorwiegend persönlich veranlassten Schritt zu akzeptieren."

Zu den Gründen, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben, nimmt Johann auf Anfrage der RP Stellung: "Es wird immer schwieriger, Personal zu finden. Auch steigen die Anforderungen ständig, besonders was die Bürokratie rund um den Mindestlohn betrifft." Im Gegensatz zu anderen Gastronomien habe er das Personal das ganze Jahr über beschäftigt, nicht je nach Saison entlassen und wieder eingestellt. Die Gaststätte beschäftigte zuletzt drei Vollzeitmitarbeiter, drei in Teilzeit und zehn Aushilfen.

Inzwischen sei er zu dem Schluss gekommen, dass ein Inhaber allein eine solche Belastung nicht schultern könne, sagt Johann. "Dazu brauchen sie mindestens zwei Leute, die sich in Vollzeit um den Betrieb kümmern."

Was seine eigene Zukunft betrifft, wird Johann in die Hotellerie-Branche zurückkehren, als Angestellter, voraussichtlich in Düsseldorf. "In den vergangenen sechs Monaten habe ich bereits tagsüber so gearbeitet und das Tagesgeschäft meinen Mitarbeiterin überlassen, die ja viel Erfahrung haben." Abends und am Wochenende sei er dann vor Ort gewesen. Doch auch dieses Szenario sei letztlich keine befriedigende Lösung gewesen. Daher hat er sich entschieden, mit dem Jahreswechsel den Samannshof fürs erste zu schließen. "Es ist schwierig, eine Nachfolge zu suchen, während der Betrieb noch läuft", meint Johann. "Dann wird die ganze Zeit darüber geredet." Also lieber ein sauberer Schnitt, "um dann intensive Gespräche mit möglichen Nachfolgern zu führen". Auf seiner Webseite informiert Johann seine Gäste: "Aktuell suchen wir nach einer Lösung, den Betrieb baldmöglichst fortzuführen und hoffen, dass ein neuer Betreiber die bestehenden Buchungen und Reservierungen spätestens ab Frühjahr bedienen kann."

Vor sechs Jahren hatte der heute 37-Jährige den Samannshof übernommen, und sich dem Konzept der Erlebnisgastronomie gewidmet: Krimi-Dinner, ein Wildbüfett mit Jagdhornbläsern, Grillabende, Osterfeuer, Candle-Light-Dinner und andere Veranstaltungen wurden regelmäßig angeboten.

Auch den Landmarkt Littard hat Björn Johann zuletzt im Alleingang organisiert. "Die Veranstaltung ist immer größer geworden, daher sind auf die gesetzlichen Anforderungen gestiegen", sagt er. Das sei allerdings kein Vorwurf gegen die Stadt Neukirchen-Vluyn, mit der er gut zusammengearbeitet habe. Nun hofft Johann, dass die Nachfolger auch den Littardmarkt weiter organisieren. Den gibt es immerhin schon seit 33 Jahren. Im vergangenen Jahr beteiligten sich rund 80 Anbieter an dem Markt.

(s-g)
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