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Neukirchen-Vluyn Bank-Azubi packt bei der Apfelernte an

Neukirchen-Vluyn · Alexander Konschak hat für eine Woche die Seiten gewechselt. Der Auszubildende der Volksbank Niederrhein heuerte auf der Gutsverwaltung von Schloss Bloemersheim an und lernte den Betrieb aus verschiedenen Blickwinkeln kennen.

 In den Obstplantagen läuft die Apfelernte: (vorne von rechts) Henriette von der Leyen, Volksbank-Chef Guido Lohmann, Ausbildungsverantwortliche Viviane Prohl, Falk Dottermusch, Meister und Betriebsleiter Obstbau. Hinten von rechts: Eheleute Friedrich und Jeanette von der Leyen, Alexander Konschak und Forstbetriebsleiter Dirk Bening.

In den Obstplantagen läuft die Apfelernte: (vorne von rechts) Henriette von der Leyen, Volksbank-Chef Guido Lohmann, Ausbildungsverantwortliche Viviane Prohl, Falk Dottermusch, Meister und Betriebsleiter Obstbau. Hinten von rechts: Eheleute Friedrich und Jeanette von der Leyen, Alexander Konschak und Forstbetriebsleiter Dirk Bening.

Foto: Voba

Alexander Konschak (19) ist Auszubildender bei der Volksbank Niederrhein. Das Projekt "Seitenwechsel" steht alle zwei Jahre auf dem Programm des Geldinstituts und gilt bereits als Erfolgsgeschichte: Eine Woche lang erlebt ein angehender Banker, wie in verschiedenen Branchen, sei es Handwerk, verarbeitendes Gewerbe, Gastronomie oder Landwirtschaft gearbeitet wird und welche täglichen Herausforderungen zu meistern sind. Konschak entschied sich für eine Arbeitswoche auf den Obstplantagen von Schloss Bloemersheim in Neukirchen-Vluyn. "Ich habe im Hofladen verkauft, bin mit einem Zehneinhalb-Tonner von Trecker gefahren und habe bei der Apfelernte von Elstar und Delba mitgeholfen. Für mich eine völlig andere Liga", erzählt der naturbegeisterte Alexander, der schnell seine Faszination für die Landwirtschaft auf den Punkt bringt. "Ich habe nicht gewusst, wie viel Arbeit und Herzblut hinter einem einzelnen Apfel steckt. Das fängt schon im Frühjahr mit der Apfelblüte an."

Von der Blüte bis zum erntereifen Apfel braucht es seine Zeit. Mithilfe von Obstbaumeister Falk Dottermosch (27) bekam Alexander Konschak weitere Einblicke in die Abläufe einer Obstplantage. Wetterverhältnisse wie Nachtfröste im Frühjahr oder zu viel Sonne vor der Apfelernte spielen entscheidende Rollen und sind nicht planbar. "Auch der Erntevorgang an sich setzt Erfahrung voraus, damit ein makelloser Apfel in den Handel kommt", so das Fazit des 19-Jährigen. Körperliche Arbeit ist für ihn kein Problem, da er innerhalb seiner Familie Landwirtschaft kennt. "Mir ist klar geworden, welche Faktoren alle zusammen spielen müssen und wie die Organisation in einer Obstplantage laufen muss."

Die aktuelle Apfelernte bezeichnete Familie von der Leyen als guten Durchschnitt. "Keine Übermengen", so Baron von der Leyen. Die Plantage, die mittlerweile von Tochter Henriette bewirtschaftet wird, sorgt für verschiedene saisonale Obstsorten, die im Hofladen und an Marktständen verkauft werden. Erdbeeren, Pflaumen, Blaubeeren, Himbeeren, Aprikosen und Pflaumen gehören unter anderem zum Sortiment. Hinzu kommt ab November der Verkauf von Weihnachtsbäumen aus eigenem Bestand, sowie der Holzverkauf. Mit Förster Dirk Bening hat Alexander am Baumkataster gearbeitet. Der Kundenkontakt im Hofladen hat dem angehenden Bankmitarbeiter Freude gemacht. "Das war für mich die reinste Warenkunde und hat mich im respektvollen Umgang mit Lebensmitteln bestärkt."

Zum ersten Mal hat der Betrieb der Familie von der Leyen am "Seitenwechsel" teilgenommen. Jeannette von der Leyen: "Das sollte Schule machen. Wir sind beim nächsten Mal wieder dabei." Nicht nur der direkte Kontakt mit Betrieben sei für junge Menschen in der Ausbildung bereichernd. "Unsere Auszubildenden erfahren als Seitenwechsler, wie bei unseren Kunden, die sich am Projekt beteiligen, betriebswirtschaftliche Ziele gesteckt sind und wie Arbeitsabläufe organisiert sein müssen, um gute betriebliche Ergebnisse zu erzielen", sagte Guido Lohmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein. Alexander Konschak zeigte sich mit dem "Seitenwechsel" zufrieden: "Ich habe richtig über den Tellerrand schauen können."

(RP)
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