Neukirchen-Vluyn Biobäcker öffnet an der Weserstraße

Neukirchen-Vluyn · Andreas Schomaker hat seine Produktion von Rheurdt nach Neukirchen-Vluyn verlegt. Am Donnerstag wird dort, in ehemaligen Gartenteichcenter Holzum, auch der Verkauf starten.

 Andreas Schomaker in den neuen Räumlichkeiten: Die Grundfläche der Halle beträgt rund 2000 Quadratmeter.

Andreas Schomaker in den neuen Räumlichkeiten: Die Grundfläche der Halle beträgt rund 2000 Quadratmeter.

Foto: Klaus Dieker

Wo einst das Unternehmen Holzum Zubehör für Gartenteiche verkaufte, liegt nun der Duft von Brot und Kuchen in der Luft. Andreas Schomaker, der seine Biobäckerei bislang in Rheurdt betrieb, ist mit seiner Produktion in die Halle an der Weserstraße 11 gezogen. Hier soll am kommenden Donnerstag auch der Verkauf im neuen Laden beginnen. Neben Brotwaren soll es auch "Suppen und Salate zum Mittag" geben, kündigt der Chef an.

In Rheurdt bleibt das Geschäft mit dem "Biostrot" zurück, der alte Standort soll verkauft werden. Der Grund für den Umzug sei Platzmangel gewesen. "Wir haben ja jahrelang Tetris gespielt, um alles lagern zu können", meint Schomaker trocken. Nun hat er genug Platz: Die Grundfläche der Halle beträgt rund 2000 Quadratmeter. Da bleibt noch Raum zum Expandieren.

Die richtige Immobilie hat der Bäckermeister rund vier Jahre lang gesucht. Eine Zeit lang sei eine Fläche in Genend im Gespräch gewesen. "Aber dort durften wir keinen Verkauf einrichten." Das ehemalige Holzum-Grundstück fand er "über eine Kleinanzeige auf E-Bay". Vergangenen März begann der Umbau.

Backöfen, Mühlwerke und andere Maschinen in der Halle sind schon in Aktion. Rund um die Uhr läuft der Betrieb. "Hier ist immer jemand", versichert der Meister. Biskuitböden werden gerade gebacken, ein Mitarbeiter gibt einem Frankfurter Kranz den letzten Schliff. Schomaker, der seinen Leuten hier und da Anweisungen gibt, wirkt hier wie ein Fabrikchef. Doch dieses Image möchte er möglichst vermeiden. "Wir machen hier weiter alles handwerklich", betont er. Und damit unterscheide er sich von Mitbewerbern in der Region.

Der Boom der Bio-Supermärkte hat Schomakers Geschäft in den vergangenen Jahren beflügelt. "Damit hatte ich ursprünglich nicht gerechnet", sagt er. Nun, mit den neuen Kapazitäten, kann er weitere Kunden akquirieren. Inzwischen ist der Bäckermeister oberster Chef von fünf Standorten - neben Rheurdt sind das Moers, Krefeld, Duisburg und Aachen. Schomaker-Produkte werden auch in den Benelux-Ländern verkauft. Und sogar in Tokio gibt es eine Bäckerei, die nach dem Vorbild vom Niederrhein Brötchen bäckt - der Inhaber Nobutaka Shimizu lernte das Handwerk Anfang der Nuller Jahre bei Schomaker in Rheurdt.

Mit einem Aufzug, der schon vorher im Gebäude installiert war, geht es auf eine Empore und zu den Verwaltungsräumen. Von hier hat man einen guten Blick über die Produktion der Halle. "Hier oben möchte ich beispielsweise Vorträge veranstalten", schildert Schomaker seine Pläne. Beispielsweise über gesundes Backen und Zusatzstoffe - alles Fakten, die viele Verbraucher nicht wüssten. Führungen durch den Betrieb soll es ebenso geben.

Nun, da die Bäckerei Schomaker den Stammsitz in Rheurdt aufgibt, öffnen sich ironischerweise Perspektiven, auf die der Inhaber lange gewartet hatte. "Mit dem neuen Baugebiet soll es ja eine Anfahrt von der Rückseite geben." Vielleicht hätte er seine Entscheidung verschoben, wenn er das gewusst hätte. Aber andererseits - vielleicht auch nicht. "Bis das umgesetzt wird, dauert es ja noch Jahre."

(s-g)
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