Neukirchen-Vluyn Bundesverdienstorden für Heinz Trox

Neukirchen-Vluyn · Der Unternehmer aus Neukirchen-Vluyn wird für sein außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet. Landrat Ansgar Müller lobte das Bestreben von Trox, Entwicklungen nicht nur zu folgen, sondern sie zu gestalten.

 Die Urkunde ist von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichnet, das Verdienstkreuz steckt an der linken Brustseite. Zu der Auszeichnung gratulieren (v.l.) Bürgermeister Harald Lenßen, Ehefrau Brigitta und Landrat Dr. Ansgar Müller.

Die Urkunde ist von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichnet, das Verdienstkreuz steckt an der linken Brustseite. Zu der Auszeichnung gratulieren (v.l.) Bürgermeister Harald Lenßen, Ehefrau Brigitta und Landrat Dr. Ansgar Müller.

Foto: Christoph Reichwein

Heinz Trox ist mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Landrat Ansgar Müller hielt dazu die Laudatio auf einen Menschen, den er als "Unternehmer alter Schule" bezeichnet. Fest in der Region verwurzelt, standorttreu, bodenständig und Heimat verbunden, all diese Eigenschaften habe der Mensch Heinz Trox zu bieten. "Diesen Unternehmertyp findet man heute selten", meinte Müller.

Mit einem Rückblick auf die Anfänge eines führendes wie weltumspannenden Unternehmens schlug der Landrat ein Kapitel deutscher Unternehmertätigkeit auf, die 1951 beginnt. Trox' Vater Heinrich gründete mit seinem Bruder Friedrich den Betrieb. Anders als in der Aufbauphase der Bundesrepublik damals üblich, setzten die Firmenbegründer auf die Herstellung von Lüftungsgittern.

Andere indes sorgten für neue Wohnungen, den Bau von Autos oder Kühlschränken. "Über Luftqualität jedoch hat sich damals kaum jemand Gedanken gemacht", sagte Müller. Der Weitblick von Heinrich und Friedrich Trox zahlte sich aus. Das Unternehmen expandierte. Ihre Söhne Heinz und Klaus traten 1959 ins Unternehmen ein. Heinz Trox machte nach dem Abitur am Julius-Stursberg- Gymnasium zunächst ein Maschinenbaustudium in München, parallel dazu ein Wirtschafts- und Betriebstechnikstudium. Erste Auslandserfahrungen sammelte er in den USA.

Von "Glück" sprach daher Müller, denn der heimatverbundene Heinz Trox hätte im Ausland bleiben können, Angebote gab es genug. Vater Heinrich setzte auf den hohen Standard der amerikanischen Klimatechnik und die rationalen Fertigungstechniken. In der Position des Geschäftsführer ab 1969 kurbelte Heinz Trox das Auslandsgeschäft an.

Zu Lüftungsgittern kamen Regelgeräte, Luftfilter, Hochdruckgeräte und Ventilatoren - unter anderem schon für die Universitäten in Berlin und Bochum, den Unikliniken Köln und Münster. Das Unternehmen expandierte weltweit. Auf Südafrika, Südamerika folgen Hongkong und USA. Zu den Großprojekten gehören die Oper in Sydney, das berühmte Luxushotel "Burj al Arab" in Dubai inklusive Flughafen und Shoppingmall.

Der Ausbau der erfolgreichen Auslandsgeschäfte gehen einher mit enormer technischen Innovationsfreude. Triebfeder für Heinz Trox, so Müller, sei nicht nur der Wunsch, einer Entwicklung zu folgen, sondern sie zu gestalten.

Innovationsfreude wird stets gepflegt und setzt mit dem Bau vom Internationalen Center für Brandschutztechnik, direkt am Unternehmenssitz gelegen, mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen Maßstäbe, die in europaweite Normgebung einfließen. Müller bezeichnet Heinz Trox als "Unternehmerpersönlichkeit mit sozialer Verantwortung", der auch Vereine vor Ort und der Region unterstützt.

Als Arbeitgeber biete er Ausbildungsplätze, fördere den unternehmerischen Nachwuchs, wie gute Ergebnisse bei den Abschlussprüfungen belegen.

Heinz Trox bedankte sich schließlich: "Ich habe das gemacht, was zukunftsorientierte Menschen tun und habe Augen und Ohren aufgemacht", sagte Trox, der auch seine Treibfedern verriet. Fortschritt, Hektik, Stress, Kommunikation, Konflikt, Risiko, Flexibilität und Lust auf Luft.

(sabi)
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