Neukirchen-Vluyn Das Dorf feiert mit Musik und Glühwein

Neukirchen-Vluyn · Mit der "Besinnlichen Stunde" am Missionshof fand die adventliche Veranstaltungsreihe im Dorf Neukirchen ein stimmungsvolles Ende. Pastor Fricke-Hein sprach über die aktuelle Flüchtlingssituation.

 Im Licht von Holzfeuern und Pechfackeln feierten die Besucher am Missionshof die "Besinnliche Stunde".

Im Licht von Holzfeuern und Pechfackeln feierten die Besucher am Missionshof die "Besinnliche Stunde".

Foto: Klaus Dieker

Die "Besinnliche Stunde" am vierten Adventssonntag im Dorf Neukirchen gilt als gesetzter Termin seit über zehn Jahren. Treffpunkt war das Adventshäuschen vor dem Missionshof, wo auch der CVJM-Posaunenchor wieder Stellung bezogen hatte und mit adventlicher Musik zum Adventssonntag und dem nahenden Fest die Besucher einstimmte. Die etwa einstündige Veranstaltung mit Kinderpunsch und Glühwein zählt mit zu den letzten Mitmach-Aktionen im Dorf Neukirchen.

Erneut hatten sich die Beteiligten wie der Arbeitskreis Stadtmarketing im Dorf Neukirchen gemeinsam mit Gewerbetreibenden, Vereinen und Anwohnern mit dem Adventskalender viel Arbeit gemacht. Der Name ist Programm. "Wir haben Mitte November erste Termine notiert und zum Mitmachen aufgerufen. Danach füllte sich der Kalender sehr schnell mit den Ideen von Anwohnern", erzählt Stadtsprecher Frank Grusen. Insgesamt 23 Termine zu ganz unterschiedlichen Themen kamen für den Kalender zusammen und bestimmten den Advent im Dorf Neukirchen. So beispielsweise Musik in der ehemaligen Metzgerei Mevissen, dort, wo der Nachtwächter auf den Buchdrucker traf, oder aber der Mitsingabend in der Baustellenkirche. Das Projektzimmer hat sich immer wieder als gelungener Treffpunkt erwiesen, beispielsweise beim Kaffee-Kino oder einer Bratapfel-Lesung. Auch das Adventshäuschen gehört ins Programm, das vor allem in seiner Funktion als Geschenk- und Geschenktauschbox großen Anklang findet "Wir haben schon im Rathaus Anfragen nach dem Adventshäuschen gehabt", sagt Grusen.

Anders als die Jahre zuvor lud am Adventssonntag mildes Dezemberwetter die Menschen ein, zum Missionshof zu spazieren. "Für uns ist es wieder ein schöner Erfolg und eine Bestätigung, wenn sich so viele Menschen auf den Weg gemacht haben", freute sich Maria Engelke, Sprecherin des Stadtmarketing-Arbeitskreises Neukirchen. Sie sagte verschiedene Programmpunkte an, so auch den Fackelzug für die Kinder, die um die Dorfkirche zurück zum Missionshof zogen.

Pastor Hans-Wilhelm Fricke-Hein, Vorstand des Erziehungsvereins, steuerte in der "Plätzchenzeit" die Weihnachtsgeschichte an und spannte damit einen tagesaktuellen Bogen zu den Flüchtlingsschicksalen, der Willkommenskultur, der Bereitstellung von Unterkünften. "Manche Plätze muss man einfach schnell backen, wenn man nichts hat", so Fricke-Hein. "Blicken wir in das Gesicht der Flüchtlinge, blicken wir Jesus direkt ins Gesicht. So nah kommt Gott uns Menschen." Auch Hanns Dieter Hüsch stand Fricke-Hein Pate für nachdenklich stimmende Gedanken zur Weihnachtszeit. Muss Weihnachten immer so wie Karneval gefeiert werden? Hüsch fragt in seinem Gebet, ob die Menschheit das Wunder von Bethlehem nicht mit einem Musical plus Domführung verwechselt. Sein Wunsch: die Stille und das Heilige neu entdecken, "unser kleines und endliches Sein spüren, aber mit Jesus Christus gleichsam neu auf die Welt kommen, auch wenn wir schon betagt sind."

Der Aktionen im Adventskalender enden am morgigen Mittwoch, 20 Uhr, in der Gaststätte Mevissen unter dem Motto "Singen und Dichten mit dem Weihnachtsmann".

(sabi)
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