Neukirchen-Vluyn Das sind die Pläne für die alte Grundschule

Neukirchen-Vluyn · Frank Wessels möchte die ehemalige Martinusschule in Schaephuysen kaufen. Nun stellte er der Politik das Konzept vor.

 Das Luftbild zeigt die Gebäude der ehemaligen Martinusschule, die am Hang über der Ortschaft Schaephuysen liegt.

Das Luftbild zeigt die Gebäude der ehemaligen Martinusschule, die am Hang über der Ortschaft Schaephuysen liegt.

Foto: Christoph Reichwein

Viele Schaephuysener haben sich seit Monaten gefragt, was aus dem leerstehenden Gebäude der ehemaligen Martinus-Grundschule wird. Gestern hat der Rheurdter Frank Wessels gemeinsam mit Nadine Ingenbleek ein Konzept für die künftige Nutzung vorgestellt. Wessels, der vor elf Jahren bereits die Alte Molkerei in der Ortschaft gekauft hatte, möchte nun auch das Schulgebäude erwerben. Unter dem Titel "Grundschule Schaephuysen 2.0" erläuterten die beiden Gäste im Hauptausschuss ihre Pläne.

Wenn es nach ihnen geht, wird die Schule im weitesten Sinn ein Ort des Lernens bleiben. So sollen bis zu acht Studentenwohnungen entstehen. "Wir haben erfahren, dass der Bedarf für bezahlbaren Wohnraum für die Studenten der Hochschule Rhein-Waal sehr hoch ist", sagte Wessels. Natürlich sollen diese Wohnungen auch über WLAN verfügen.

Weiterhin geplant sind Fortbildungs- und Seminarräume, hier gebe es ebenfalls Bedarf, wie man von regionalen Firmen gehört habe. Ein weiterer Bereich des Gebäudes ist für Fitness-Angebote gedacht, beispielsweise für Selbstverteidigungskurse, die sich an Frauen oder Kinder richten. Vorgesehen ist außerdem die Niederlassung einer Physiotherapie- und einer Osteopathiepraxis.

Neukirchen-Vluyn: Das sind die Pläne für die alte Grundschule
Foto: Dieker Klaus

Die Erfahrungen, die Wessels in den vergangenen Jahren mit der Entwicklung der Alten Molkerei gemacht hat, haben ihn belehrt, dass kleinere Betriebe häufig Räume für ihr Gewerbe suchen.

"Wir bekommen oft Anfragen", sagt der Schaephuysener. Auch für die Ansiedlung im Schulgebäude gäbe es schon Interessenten - Kleingewerbe, wohlgemerkt, kein Groß-Kommerz. Und Sorgen wegen Lärms müssten sich die Anwohner auch nicht machen.

Im Keller des Gebäudes, wo bislang die Heimatstube untergebracht war, möchten Wessels und Ingenbleek ein "Hostel" einrichten, gedacht für Besucher, die eine Übernachtungsmöglichkeit für einen kürzeren Aufenthalt suchen. Und auf der Liste steht auch die Einrichtung eines Cafés. Den beiden Investoren gefällt die Vorstellung, dass sich die Studenten dort morgens mit Brötchen und Kaffee eindecken können.

Ingenbleek und Wessels können bereits Erfahrung mit dem Umbau einer alten Schule vorweisen. Sie haben vor drei Jahren in einer ehemaligen Volksschule in Viersen-Beberich Wohnungen eingerichtet. Ziel sei es gewesen, den Zuschnitt der Klassenräume nicht zu zerstören und den Charakter der alten Schule weitgehend zu bewahren.

Als die Schließung des Schulstandorts beschlossen wurde, gab es in der Ortschaft erheblichen Widerstand. Die Einrichtung sei ein wichtiges Stück des Dorflebens, hieß es. Nadine Ingenbleek versicherte, das Gelände werde für Brauchtum wie die Sankt-Martins-Feier weiter zur Verfügung stehen. Auch soll der Hof, so wie er jetzt mit seinem alten Baumbestand ist, nicht groß verändert werden. Dort könnten beispielsweise Märkte stattfinden.

"Die Finanzierung steht", sagte Wessels zum Abschluss der Präsentation. "Wir machen alles aus einer Hand." Kontakte zu lokalen Handwerksbetrieben seien bereits geknüpft worden. Sollten Verwaltung und Politik den Kauf befürworten, so werde das Gebäude in maximal zweieinhalb Jahren umgebaut und vermietet sein.

(s-g)
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