Neukirchen-Vluyn Die Kapitänin der Schule geht von Bord

Neukirchen-Vluyn · Doris Kriegeskotte-Ziehr, langjährige Leiterin der Antonius-Grundschule in Vluyn, wurde gestern verabschiedet.

 "Ich habe keinen Tag bereut", sagte Doris Kriegeskotte-Ziehr bei ihrer Verabschiedung. Jetzt macht sie mit ihrem Ehemann erst mal Urlaub.

"Ich habe keinen Tag bereut", sagte Doris Kriegeskotte-Ziehr bei ihrer Verabschiedung. Jetzt macht sie mit ihrem Ehemann erst mal Urlaub.

Foto: Klaus Dieker

Für die Verabschiedung von Doris Kriegeskotte-Ziehr, langjährige Schulleiterin der Antonius-Grundschule in Vluyn, ließen sich Kollegen und Schüler ein buntes Programm einfallen. Das Schulschiff Antoniusschule mit Kapitänin Kriegeskotte-Ziehr habe richtige Ziele angesteuert und stets Kurs gehalten. "Aus dem Schiff hat sie ein Kreuzschiff gemacht, das die Schulflotte in Neukirchen-Vluyn bereichert", sagte Konrektorin Sylvia Best.

Schulamtsdirektorin Anna Maria Eicker ließ die beruflichen Stationen von Schulleiterin Kriegeskotte-Ziehr Revue passieren. Zur ersten Station nach dem Studium in Bonn gehörte die Sonderschule für Lernbehinderte in Rheinhausen, später die in Kamp-Linfort. Für den Integrationsgedanken machte sich die gebürtige Remscheiderin früh stark, wie auch der Blick in die Unterlagen belegt, so die Schulamtsdirektorin. Bereits Schulrat Willi Fährmann vermerkte, dass der "Erziehungsoptimismus" eine ihrer Stärken sei.

Nach ihrer Zeit als Konkrektorin an der Ebertschule in Kamp-Lintfort bewarb sie sich 2001 als Schulleiterin an der Antoniusschule. "Die beste berufliche Entscheidung. Ich habe keinen Tag bereut", erklärte sie dazu später. Bürgermeister Harald Lenßen dankte ihr für das pädagogische Engagement.

Das elfköpfige Kollegium, Schülerinnen und Schüler, Vertreter des Fördervereins, vom Offenen Ganztag und der Schulpflegschaft hatten mit viel Herzblut den nächsten Programmpunkt vorbereitet, der zugleich auch Schlaglichter auf 15 Jahre Amtsgeschäfte warf. In der Tradition des japanischen Papiertheaters, Kamishibai, erinnerten sie an Höhepunkte im Schulleben wie die Kinder-Kunst-Woche, das Schullogo, den Wettbewerb "Begegnung mit Osteuropa", der mit dem ersten Platz gekrönt wurde.

In Kooperation mit der Schulkulturbeauftragten Ulrike Reichelt und den Antonius-Kindern wurden Schulwände farbig gestaltet, um den strengen Auflagen der Brandschutzbestimmungen zu genügen.

Zum krönenden Schlussstein gehört, so das Kollegium, der Raum für kleine Forscher, damit gemäß dem Schulschwerpunkt 180 Schulkinder naturwissenschaftlichen Phänomenen auf die Spur kommen. "Sie war mittendrin, nicht nur dabei", hieß es weiter. Erinnert wurde an Aktivitäten des Kollegiums bis hin zu Spanien-Aufenthalten. Auf die Frage nach besonderen Herausforderungen wurde ein Martinszug genannt. In Windeseile organisierte sie während des Umzugs Brennmaterial für das abschließende Martinsfeuer. Auch das gehört dazu: Als der Tag der Verabschiedung näher rückte, erklärte ihr ein Erstklässler: "Warum gehst du denn schon? Du bist noch so jung." Aber sie ist jetzt mal weg: Als bekennende Asien-Fans haben Doris Kriegeskotte-Ziehr und ihr Mann die Urlaubskoffer gepackt. Zielort: Thailand.

(RP)
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