Neukirchen-Vluyn Die Schulleiterin mit Pestalozzi-Prinzipien

Neukirchen-Vluyn · Inge Kanduls, langjährige Rektorin der Pestalozzi-Schule in Vluyn, ist gestern in den Ruhestand verabschiedet worden. Insgesamt 41 Jahre lang war sie im Schuldienst, seit 1993 war sie an der Grundschule am Waldmannsweg beschäftigt.

Neukirchen-Vluyn: Die Schulleiterin mit Pestalozzi-Prinzipien
Foto: Marcus

Gestern Mittag hatte Inge Kanduls, Rektorin an der Vluyner Pestalozzi-Schule noch die Schlüsselgewalt, wie sie bei der Begrüßung feststellte. Doch mit Überreichung der Urkunde durch Schulamtsdirektorin Anna-Maria Eicker verabschiedete sich Inge Kanduls nach 41 Jahren aus dem Schuldienst. Sozusagen ihr letzter Dienst(t)ag an einer Schule, die sie über Jahrzehnte prägte. Im feierlichen Rahmen gab sie in ihre Laufbahn als Lehrerin und Rektorin Einblicke, nannte pädagogische Herausforderungen heutiger Zeit wie Integration, Migration und Inklusion.

Speziell die Aufgabe der Schulleitung stehe vor immer größerer Verantwortung. Ratschläge für Kollegen hatte sie auch parat: in Bewegung bleiben und offen sein für Veränderungen, aber nicht um jeden Preis. Das eigene Verhalten müsse reflektiert werden, auch die Demut sei nicht zu vernachlässigen. Pädagogische Einbrüche wertete sie eher als Impuls, gepaart mit der Chance für Neues. "Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge", verriet sie.

Schulamtsdirektorin Eicker erinnerte an den Werdegang von Inge Kanduls, die nach dem Studium ab 1977 zunächst an der Diesterweg-Hauptschule unterrichtete. 1979 erfolgte die Verbeamtung. Erfahrungen sammelte sie an weiter an der Gesamtschule und der Grundschule in Hülsdonk. Nach den Sommerferien fing sie 1993 als Lehrerin an der Pestalozzi-Schule an. Nach ihrer Qualifizierung übernahm sie im Oktober 1999 die Leitung der Pestalozzi-Schule. So einige der beruflichen Meilensteine, die Anna-Maria Eicker nannte.

Dem Pestalozzi-Prinzip "Kopf, Herz und Hand" sei Inge Kanduls treugeblieben. Ihre pädagogischen Eigenschaften und Leidenschaften habe sie mit den Fortbildungen "Ermutigende Erziehung" an andere Pädagogen weitergeben. Die Summe aller Dienstjahre fasste sie in Anlehnung an eine fachliche Beurteilung zusammen. "Inge Kanduls ist die tragende Säule des Kollegiums, ohne die eine gute Schule nicht funktionieren würde." Mit Kopf, Herz und Hand habe sie das Schulschiff gesteuert. "Im Mittelpunkt stand für sie stets das Wohlergehen der Kinder und des Kollegiums", so Eicker, wie auch die Verständigung mit Eltern und Partnern. Bürgermeister Lenßen knüpfte an. "Sie stehen für die Pestalozzi-Schule der letzten 25 Jahre." Die durchlaufende Qualitätsanalyse der Schule habe durch sie das Prädikat "überdurchschnittlich gut" erhalten. Das Schulprofil und den Teamgeist habe sie geprägt mit Pfeilern wie Mitdenken, Mitwissen und Mitverantworten. "Niemals geht man so ganz", der Liedtext von Trude Herr, passt zu Inge Kanduls. Nach ihrer Schulzeit hat sie viel vor. Dazu gehört beispielsweise auch ein pädagogisches Projekt, das der Förderung von sensiblen Kindern gilt. Nur die Hände in den Schoss legen, lesen und reisen, das kann sie nicht und wäre auch nicht ihr Ding. Sie braucht weiter die tägliche kleine und große Anforderung, und wenn es eines ihrer Schulkinder ist, das bei ihr eben schnell zu Hause vorbeischaut.

Die Stelle der Schulleitung ist ausgeschrieben.

(sabi)
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