Neukirchen-Vluyn Die Tafel zieht in den alten Betriebshof

Neukirchen-Vluyn · Die Suche nach neuen Räumen ist beendet. Im Oktober startet die Lebensmittelausgabe an der Hans-Böckler-Straße.

 Helmut Stoffels (rechts) und Arnold Bruckhaus im Tafel-Lager. Das Foto stammt von 2014. Der Verein hat derzeit 25 ehrenamtliche Helfer.

Helmut Stoffels (rechts) und Arnold Bruckhaus im Tafel-Lager. Das Foto stammt von 2014. Der Verein hat derzeit 25 ehrenamtliche Helfer.

Foto: kdi (archiv)

Vor wenigen Wochen musste die Neukirchener Tafel noch um ihre Zukunft bangen, nun steht so gut wie fest: Der Verein, der regelmäßig 900 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgt, kann seine Arbeit im alten Baubetriebshof an der Hans-Böckler-Straße fortsetzen. Die (als sicher geltende) Zustimmung der Politik vorausgesetzt, wird die Stadt die Räume der Tafel ab Oktober überlassen. Der Vertrag wird für fünf Jahre geschlossen und eine Verlängerungsoption enthalten. Der Verein erhält die Räume mietfrei, muss aber für die Nebenkosten (Strom, Wasser) aufkommen. 180 Euro pro Monat werden dafür veranschlagt. Im Gegenzug für das Entgegenkommen spart die Stadt den bisherigen Nebenkostenzuschuss in Höhe von 3000 Euro ein, den sie der Tafel jährlich gewährt hat.

Sehr zufrieden zeigte sich gestern der Tafel-Vorsitzende Helmut Stoffels. "Wir sind der Stadt für ihr großzügiges Entgegenkommen sehr dankbar", sagte er. Der Verein muss die bisher genutzten Räume am Bendschenweg bis Ende September verlassen, weil der Eigentümer, die evangelische Gemeinde, die Immobilie verkaufen will. Die Suche nach einem neuen Obdach gestaltete sich ebenso zäh wie erfolglos. Bis die SPD im April den alten Baubetriebshof als Tafel-Adresse ins Spiel brachte. Nach Besichtigungsterminen mit Tafel-Verantwortlichen stand bald fest, dass der Betriebshof für die Tafel-Zwecke geeignet ist, auch wenn die Räume nur etwa halb so groß sind wie die insgesamt 180 bis 220 Quadratmeter, die die Tafel zunächst als Raumbedarf veranschlagt hatte. "Wir kommen gut zurecht", sagte gestern Stoffels. Nach der derzeitigen Planung wird die Lebensmittelausgabe im früheren Sozialraum des Betriebshofs stattfinden, daneben stehen Toiletten, ein Aufenthaltsraum sowie Lager- und Tiefkühlllager zur Verfügung. Stoffels zeigte sich gestern auch mit der Erreichbarkeit des neuen Tafel-Obdachs zufrieden; für die Tafel-Kunden ist ein guter Bus-Anschluss wichtig. "Die Lage ist einmalig", schwärmte der Vereinsvorsitzende.

Bevor die Tafel an der Hans-Böckler-Straße Lebensmittel austeilen kann, sind allerdings einige Umbauten erforderlich, in den Räumen selbst, aber auch im Außenbereich, wo eine Rampe angelegt wird. Alles wird das rund 10.000 Euro teuer. Diese Kosten muss die Tafel selbst tragen. Sie schwimmt zwar nicht gerade in Geld, ist aber guter Dinge: "Wir haben Gott sei Dank gute Sponsoren gefunden, die uns unter die Arme greifen", sagte Stoffels. Die Sparkasse am Niederrhein gehöre dazu.

Auch eine Kanalsanierung ist fällig, Kostenpunkt: 5000 Euro. Dafür steht jedoch die Stadt gerade, denn der Kanal müsste, unabhängig von der weiteren Nutzung des alten Betriebshofs, auf jeden Fall erneuert werden.

(RP)
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