Neukirchen-Vluyn Diese Gebiete sind für Windräder im Gespräch

Neukirchen-Vluyn · Im Stadtentwicklungsausschuss wird die Neukirchen-Vluyner Politik demnächst darüber beraten, wo Flächen für Windkraftanlagen ausgewiesen werden können. Dazu liegt nun ein Gutachten vor.

 Bevor Windräder errichtet werden - hier in der Nähe von Rheurdt - müssen Tabukriterien ausgeschlossen werden.

Bevor Windräder errichtet werden - hier in der Nähe von Rheurdt - müssen Tabukriterien ausgeschlossen werden.

Foto: Christoph Reichwein

Erneut werden sich die Fraktionen mit dem Thema Windkraft beschäftigen müssen. In der kommenden Sitzung des Stadtentwicklungssausschusses geht es um die Frage, welche Zonen des Stadtgebietes dafür ausgewiesen werden sollen.

Dazu hatte die Verwaltung ein Gutachten veranlasst, im Verwaltungsdeutsch eine "Potenzialflächenanalyse". Die Firma "BMR energy solutions" ist darin zu dem Schluss gekommen, dass vier Gebiete in Neukirchen-Vluyn für Windkraft in Betracht kommen. Eins liegt nördlich des Golfplatzes der Ortschaft Niep, ein zweites innerhalb dieses Platzes mit dem Zweck der landwirtschaftlichen Nutzung. Zwei weitere Areale liegen im nördlichen Stadtgebiet in der Nähe der Halde Norddeutschland. Der Rest von Neukirchen-Vluyn scheidet wegen "Tabukriterien" aus.

Bereits kontrovers diskutiert wurde die Fläche im Bereich Vluynbusch, südwestlich der Halde. Sollten die Räder dort gebaut werden, dürften die Gleitschirmflieger, die gern von der Halde aus starten, ein Problem bekommen. Im März 2016 entschied der Ausschuss, dass die Stadt ein "nachvollziehbares, gesamträumliches Konzept" für Windrad-Standorte vorlegen sollte. Nun geht die Debatte also in eine weitere Runde. "Uns stellt sich die Frage, ob der Windkraft mit der Fläche in Vluynbusch genüge getan ist", erläutert Ulrich Geilmann, der Technische Beigeordnete der Stadt. Denn das Bundesverwaltungsgericht, so führt die Verwaltung in der Vorlage aus, habe bereits 2008 erklärt, dass Kommunen "substanziell" Raum für Windenergie anbieten müssen. Allerdings hängt viel von den örtlichen Gegebenheiten ab. Geilmann: "Es gibt sogenannte harte und weiche Tabuzonen." Ein hartes Tabu ist zum Beispiel ein Naturschutzgebiet. "Aus Sicht der Verwaltung muss nun darüber gesprochen werden, inwiefern bei den genannten Flächen ,weiche' Kriterien gegen Windkraft sprechen", erläutert der Beigeordnete. Beispielsweise seien die Halde Norddeutschland und der Golfplatz wichtig aus touristischer Sicht - im Fall der Halde käme dann auch wieder die Nutzung für Drachenflieger aufs Tapet. Da Neukirchen-Vluyn von allen Kommunen im Kreis Wesel am wenigsten Waldflächen hat, stellt sich zudem die Frage nach einer Abstandszone zu den Gehölzen, denn "der Umgang mit dem Wald verdient damit eine besondere Sorgfalt", heißt es in der Vorlage.

Die Fläche westlich der Donke Hasselt soll nicht für Windräder genutzt werden, weil es die letzte vollständig erhaltene Niederterrasse im Stadtgebiet ist.

Der Ausschuss ist am Mittwoch, 21. Februar, 17 Uhr, im Ratssaal.

(s-g)
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