Neukirchen-Vluyn Ein Masterplan fürs Dorf Neukirchen

Neukirchen-Vluyn · Das Planungsbüro Junker und Kruse stellte das Perspektivkonzept für den Ortsteil vor. Die Resonanz war eher gering.

 Referent Stefan Junker erläuterte die aktuellen Probleme, aber auch die Chancen von Neukirchen.

Referent Stefan Junker erläuterte die aktuellen Probleme, aber auch die Chancen von Neukirchen.

Foto: Klaus Dieker

"Veränderungen sind schwer, bieten aber auch Chancen", so lautete einer der Einleitungssätze zum Vortrag über die Planungen zur Wiederbelebung des Ortskerns von Neukirchen. Die Stadt und das Planungsbüro Junker und Kruse stellten am Donnerstagabend das "Perspektivkonzept Dorf Neukirchen" im Heinrich-Goldberg-Saal der Sparkasse vor, das nach ausführlichen Analysen sowie einem Bürger-Workshop im vergangenen September erstellt wurde.

Rolf Junker und Mitarbeiter Sebastian Otto konstatierten, dass die gesunde Mischung von Dienstleistern und inhabergeführten Fachgeschäften, die bis zum Jahr 2000 den Ortskern geprägt haben, verloren gegangen sei. Dies sei aber eine Entwicklung für nahezu alle Mittel- und Kleinstädte. Als Stärke und Potenzial des Dorfes machten sie aus, dass Neukirchen ein attraktiver Wohnstandort mit einem großen sozialen Zusammenhalt, Kulturangeboten und Bildungseinrichtungen sei. Der Schwerpunkt der Betriebe im Dorf Neukirchen liege im Gesundheitsbereich, hier könne man sich noch eine Weiterentwicklung vorstellen.

Die Mitte des Dorfes werde sich durch die Öffnung der südlichen Hochstraße und durch den Edeka-Markt in Richtung Mozartstraße/Vorplatz des Erziehungsvereins verlagern. Auch der Grafschafter Platz könnte zukünftig stärker als Quartiersplatz und Treffpunkt genutzt werden.

In der Dorfmitte bestehe der höchste Investitionsbedarf. Viele Bürger hatten sich bereits im Workshop für eine Belebung mit neuen Geschäften und Gastronomie ausgesprochen. Auch bei der Veranstaltung am Donnerstag wurde wieder der Wunsch geäußert, dass sich in den historischen Gebäuden hochwertige Geschäfte und Cafés ansiedeln mögen. Dass die Außengastronomie gestärkt werden solle, darüber herrschte Einigkeit. Die Stadt sei bereit, dies planungsrechtlich möglich zu machen, sagte Ulrich Geilmann, technischer Beigeordneter der Stadt. Das Amt für Wirtschaftsförderung gehe schon seit Jahren immer wieder auf Investoren zu, bisher ohne Erfolg. Häufig würden die Ladenlokale als zu klein und die baulichen Voraussetzungen als unpassend wahrgenommen. Als Alternativvorschlag zur Belebung der Hochstraße hatten die Stadtplaner sich deshalb eine Konzentration auf den Ausbau individueller Wohnmöglichkeiten überlegt. Für Umbau, Ausbau und Sanierung stelle die Stadt Fördermittel zur Verfügung.

Diese Variante stieß nicht bei allen anwesenden Bürgern auf Gegenliebe, würde sich das gewohnte Dorfbild dadurch doch stark verändern. Einigkeit herrschte wieder bei dem Wunsch, das Dorf fahrradfreundlich zu gestalten und verstärkt auf die Anbindung an die Rad- und Wanderwege hinzuweisen. Insgesamt brauche das Dorf noch Zeit, um wieder als attraktiver Standort entdeckt zu werden.

(rauh)
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