Neukirchen-Vluyn Ein Wunschbaum für die neue Heimleitung

Neukirchen-Vluyn · Die Xantenerin Martina Giesen ist die neue Leiterin des Willy-Könen-Seniorenzentrums in Neukirchen. Die Einrichtung der Awo will unter anderem den Bereich der Palliativ-Betreuung verstärken.

 Gruppenbild mit Wunschbaum (von links): Lana Freund (Pflegedienstleiterin), Kerstin Scholz (Verwaltung), Siegmar Moos (stellvertretender Küchenchef), Jürgen Matheis (Wohnbereichsleiter) und Chefin Martina Giesen.

Gruppenbild mit Wunschbaum (von links): Lana Freund (Pflegedienstleiterin), Kerstin Scholz (Verwaltung), Siegmar Moos (stellvertretender Küchenchef), Jürgen Matheis (Wohnbereichsleiter) und Chefin Martina Giesen.

Foto: Gilsbach

Es ist ein besonderer Weihnachtsbaum, den Martina Giesen in ihrem neuen Büro stehen hat. "Ein Wunschbaum", sagt sie vergnügt. "Die Mitarbeiter haben an die Zweige Wünsche geheftet, die sie an die neue Leitung haben." Seit einigen Wochen ist die Xantenerin die neue Leiterin des Willy-Könen-Seniorenzentrums in Neukirchen, das am Fürmannsheck, am Rande einer alten Bergarbeitersiedlung liegt. Die Einrichtung wird durch die Arbeiterwohlfahrt getragen. Giesen selber ist seit längerem für die Awo tätig, "in den vergangenen neun Jahren bei der Awo in Duisburg", berichtet sie.

Und die neue Chefin kennt die Pflege keineswegs nur vom Schreibtisch aus, sie ist ausgebildete Krankenschwester. In den 90er Jahren machte sie zudem eine Weiterbildung im Pflegemanagement. Seit 1997 war sie jeweils in leitenden Positionen in ihrem Fachgebiet tätig.

Nun also das Willy-Könen-Seniorenheim, das übrigens nach einem niederrheinischen Politiker und Awo-Vorsitzenden benannt ist, der sich für das Sozialhilfegesetz stark gemacht hat. 92 Bewohner hat die Einrichtung zurzeit. "Die meisten davon sind im fortgeschrittenen Alter", sagt Giesen. Die älteste Bewohnerin sei 98 Jahre alt, sagt Lana Freund, die Pflegedienstleiterin. Der Altersdurchschnitt in den Heimen für Senioren sei in den vergangenen Jahren höher geworden, bestätigt Wohnbereichsleiter Jürgen Matheis. Für viele ist es nicht der "Lebensabend", sondern tatsächlich die letzte Lebensphase.

Daher, so sagt Martina Giesen, soll die palliative Betreuung, also die Betreuung für Sterbende, in der nächsten Zeit verstärkt werden. Dieser Bereich gehöre in ihren Augen selbstverständlich zu einer Pflegeeinrichtung. "Wir möchten den Menschen nicht nur im Leben zur Seite stehen, sondern auch, wenn sie Abschied vom Leben nehmen", fasst sie den Anspruch zusammen, dem sich das Team des Seniorenzentrums stellen möchte.

Dazu gehört natürlich auch die Betreuung der Angehörigen, die in der Einrichtung heute meist als "Zugehörige" bezeichnet werden. "Dabei muss man mit viele Feingefühl vorgehen", sagt die neue Leiterin. Manche Angehörigen möchten bis zum Ende des Sterbens dabei sein, für andere sei es dagegen zu belastend.

Giesen weist darauf hin, dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen erst kürzlich das Willy-Könen-Seniorenzentrum geprüft und eine exzellente Note vergeben habe. Man bemühe sich, mit Aktivitäten den Alltag der Bewohner zu verschönern, so wird es natürlich eine Weihnachtsfeier geben, die für den 22. Dezember geplant ist. Ein regelmäßige Aktivität ist ebenfalls das Muschelessen, es gibt kulturelle Angebote wie Besuche von Chören, Kochen und Backen und für das jeweilige Lebensalter angemessene Gymnastik. Das Gelände bietet sich für kleinere Spaziergänge an, "aber wir veranstalten auch regelmäßig Ausflüge", sagt die Leiterin.

Mehr Informationen zu der Einrichtung in Neukirchen finden Interessierte im Internet unter www.awo-seniorendienste-nr.de.

(s-g)
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