Neukirchen-Vluyn Erziehungsverein diskutiert Wandel in der Diakonie

Neukirchen-Vluyn · Oberkirchenrätin Cornelia Coenen-Marx hielt die Festrede auf dem Empfang des Neukirchener Erziehungsvereins.

 Cornelia Coenen-Marx sprach über die Seele des Sozialen.

Cornelia Coenen-Marx sprach über die Seele des Sozialen.

Foto: Kdi

Beim Neujahrsempfang des Neukirchener Erziehungsvereins wurde zum Beginn des Kirchenjahres ein wichtiges Thema diskutiert: der Kostendruck und der Strukturwandel in Jugendhilfe und Altenpflege. "Die diakonische Arbeit befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen Kostendruck und professioneller Arbeit", unterstrich Siegmund Ehrmann, Präses des Erziehungsvereins, in seiner Begrüßung, die er vor 130 Gästen im Neukirchener Berufskolleg hielt. Die Kostendebatte sei da. Der Erziehungsverein habe sich zu fragen, ob er richtig aufgestellt sei. Neue Perspektiven seien zu suchen.

Der Präses sah aber auch die Grenzen eines Wandels, da gute Arbeit in der Diakonie auch angemessen bezahlt werden müsse. Pfarrer Hans-Wilhelm Fricke-Hein hob in seinem geistlichen Wort hervor, dass Diakonie Teilhabe sei. "Wir dürfen uns nicht mit allem abfinden." Festrednerin Cornelia Coenen-Marx, die Referentin für soziale und gesellschaftliche Fragen beim Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, kritisierte in ihrem Vortrag "Die Seele des Sozialen — Diakonische Energien für den sozialen Zusammenhalt" den wachsenden Wettbewerb. Dieser setze auf Budgetierung und Erfolgsquoten. "Wer diesen Blick auf Gewinner hat, wird immer auch Verlierer produzieren", mahnte die Oberkirchenrätin. Sie setzte sich für einen neuen Gesellschaftsvertrag ein, selbst wenn das ein großes Wort sei: "Wohlfahrt und Lebensqualität werden wir nur erhalten können, wenn wir eine neue Kultur der ökologischen Achtsamkeit mit einer Kultur der Teilhabe und einer Kultur zur Verpflichtung gegenüber zukünftigen Generationen kombinieren."

Bürgermeister Harald Lenßen bedankte sich beim Erziehungsverein, der einer der beiden großen Arbeitgeber in der Stadt sei. Bei der Entwicklung der Fläche an der Mozartstraße gebe es gute Gespräche mit dem Erziehungsverein.

(got)
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