Neukirchen-Vluyn/Strassburg Florenz begrüßt Widerstand der VW-Zulieferer

Neukirchen-Vluyn/Strassburg · Der niederrheinische Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz zeigt sich erfreut über den Widerstand zweier Zulieferfirmen im Streit mit dem Autokonzern VW.

"Endlich ist es soweit: die Zulieferer wehren sich. Es muss Schluss sein mit dem Preisdiktat der Großen. Es sind erst zwei, die sich gegen die mächtigen Multis wehren und aufbäumen. Jetzt wäre es an der Zeit, dass der Mittelstand zusammen steht. Denn alle wissen es und alle leiden darunter, aber keiner hat sich bis jetzt gewehrt."

Um den Streik der beiden Zulieferbetriebe zu beenden, die zur Unternehmensgruppe Prevent gehören, hatte der VW-Konzern laut Medienberichten große Zugeständnisse gemacht.

Florenz hofft auf eine Kehrtwende in der Politik der großen Unternehmen: "Ich kenne Firmen, welche ihren Zulieferern die Preise diktiert haben. Dies geschieht nicht, weil die Konkurrenz auf dem Weltmarkt es fordert. Die finanziellen Konsequenzen des Abgasskandals leisten sicherlich einen Beitrag und werden den Druck noch verschärfen. Das ist keine ,freie Marktwirtschaft' und erst recht keine ,soziale Marktwirtschaft'. Das ist Sklaverei des Mittelalters und dort wollen wir nicht wieder hin." Viele "Kleine" zitterten vor den Multis, bangten jeden Tag um ihre Aufträge und gäben letztlich den Druck an die Mitarbeiter weiter, kritisiert der CDU-Politiker aus Neukirchen-Vluyn die Situation. "Ja, wir sind Exportweltmeister und sind stolz darauf. Aber auch wie im Sport, wo wir keine Medaillen wollen, die aufgrund von Doping gewonnen werden und wo wir die Praktiken der Russen anprangern, so muss auch im Wirtschaftsbereich ein gesundes Maß an ökonomischer Fairness herrschen", resümiert Florenz.

(RP)
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