Neukirchen-Vluyn Flüchtlingswohnungen: Verhandlungen stocken

Neukirchen-Vluyn · Der Umzug von Asylbewerbern in zwei ehemalige Nau-Häuser ist derzeit unsicher. Stadt und Besitzer sind uneins über Einzelheiten.

 Blick auf Häuser am Vluyner Nordring und der nach links abzweigenden Leibnizstraße.

Blick auf Häuser am Vluyner Nordring und der nach links abzweigenden Leibnizstraße.

Foto: reichwein

Die geplante Anmietung von Wohnungen für Flüchtlinge an der Leibnizstraße ist ins Stocken geraten. Wie Ulrich Geilmann, der technische Beigeordnete der Stadt Neukirchen-Vluyn, mitteilt, muss über die Verträge neu diskutiert werden. "Eigentlich waren die Unterlagen unterschriftsreif", sagt Geilmann. Überraschend hätten die Eigentümer der Wohnungen, die Peach Property Group, jedoch "bestimmte Vorstellungen, beispielsweise zur Mietdauer" entwickelt, mit denen man sich im Rathaus schwer tut. Ein Termin zur Unterzeichnung wurde fürs erste verschoben.

Im November hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, man verhandle mit der Peach Property, die vor einigen Monaten die so genannten Nau-Immobilien in Vluyn erworben hatten. Dazu zählen auch die Gebäude Leibnizstraße Nr. 8 und 10. Im ersteren Gebäude sollten 21 Wohnungen für Flüchtlinge bereitstehen, im zweiten 31 Wohnungen. Bis Februar sollten beide Häuser saniert und bezugsfertig sein, falls dies nicht möglich sei, hatte die Peach Property in Aussicht gestellt, Wohnungen am Kiefernweg oder am Ulmenweg im Vluyner Süden als Übergangslösung bereitzustellen. Bürgermeister Harald Lenßen hatte sich zuversichtlich über die Verhandlungen geäußert. Die Stadt hofft, aus Fördermitteln aus dem Landestopf "Wohnungsförderprogramm Flüchtlinge" zurückgreifen zu können.

Im neuen Jahr, meint Ulrich Geilmann, werde man die Gespräche fortsetzen. Wenn es zu keiner schnellen Lösung kommt, drohten aber keine Engpässe beim Unterbringen der Flüchtlinge, sagt er. "Dass jemals Turnhallen in Neukirchen-Vluyn in Unterkünfte umgewandelt werden müssen, ist höchst unwahrscheinlich", zeigt sich der Beigeordnete überzeugt.

Im September hatte die Politik beschlossen, dass in der Stadt vier neue Flüchtlingsunterkünfte entstehen sollen: an der Jahnstraße (westlich der Wohnheime), an der Niederrheinallee/Vietenstraße, am Hugengraben sowie (optional) am nördlichen Flohweg. Die Unterkünfte sollen in "massiver Schlichtbauweise" (so die Verwaltung) ausgeführt werden. Zuletzt waren Flüchtlinge in mehrere Gebäude an der Wiesfurthstraße eingezogen, die durch die Stadt vom Christlichen Jugenddorf (CJD) angemietet wurden. Das hatte bei den Anwohnern teilweise zur Verstimmung geführt, weil ursprünglich angekündigt worden war, nur eines dieser Gebäude werde als Flüchtlingsunterkunft dienen.

Zurzeit leben rund 500 Flüchtlinge in Neukirchen-Vluyn, der größte Teil davon, 360 Menschen, sind auf die Unterkünfte am Hugengraben, in der ehemaligen Dörpfeldschule sowie an der Wiesfurthstraße verteilt worden. Außerdem hat die Stadt mehrere Wohnungen im Stadtgebiet angemietet.

Die so genannten Nau-Häuser befinden sich teilt im Vluyner Norden (vor allem im Bereich Nordring) und im Vluyner Süden. An beiden Standorten will die Peach Property Group umfassende Sanierungsarbeiten durchführen. Die Arbeiten im Süden haben begonnen.

(s-g)
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