Diese Motive sind im künstlerischen Leben von Alois Cremers wie ein roter Faden. "Anders sein ist nicht verkehrt", sagt er. Wer ihn kennt, weiß, dass er sich anlegt, für seine Sache streitet. "Ich muss nicht allen gefallen", meint der Mann.

Die Gäste des Hotels nimmt er mit an Orte wie Goch und Krefeld, erzählt dazu Geschichten einer Region. Man schaut sozusagen durch den Niederrhein auf den Niederrhein. Von Rheinberg schwärmt er als dem Quartier Latin des Niederrheins. Menschen, Gebäude, weite Landschaften und Gänse sind auf seinen Bildern zu sehen. "Die verschiedenen Aspekte meiner Kunst, ob Performance, ob Texte, ob Aktionen, vereinen sich dort, wo Authentizität in einem intuitiv nachvollziehbaren Moment zum Vorschein kommt", erklärt er und liefert seinen Ansatz von Wirtschaft, der weit ab von finanziellen Aspekten anzusiedeln ist. Land und Leute machen die Wirtschaft aus und sorgen für Kultur. Ihm geht es darum, die Geschichten und Emotionen in den Bildern zu entdecken. Ihm geht es nicht darum, die gerade angesagten, weil finanziell hoch dotierten, Kunstthemen in den Vordergrund zu stellen. Die Wechselwirkung von Kunst und Gesellschaft hat er im Blick. Zu erinnern ist an die verschiedenen Kunstaktionen, die er beispielsweise auch mit Kindergärten und Schulklassen gemacht hat.

Seit Anfang der 90er Jahre lebt der Mann aus Nijmegen am Niederrhein, den er allmählich für sich erobert hat. Als er mit dem Rheinberger Hotelier Gerardus Aaldering ins Gespräch kam, stellte er ihm sein Galerie-Konzept vor, die einfach beim Hotelgast auch Lust auf die Region macht. Cremers wäre allerdings nicht Cremers, wenn er nicht an die kreativen Fähigkeiten im Menschen glauben würde. Die Galerie Niederrhein ist die eine Seite. Workshops, um Eigenenergien zu wecken, die andere. Der Mensch landet dabei immer in der eigenen Mitte, so die langjährige Erfahrung von Cremers.