Neukirchen-Vluyn Grüne Damen feiern Jubiläum - die älteste ist 82 Jahre alt

Neukirchen-Vluyn · Vor 30 Jahren wurde das ehrenamtliche Team in der Altenheimat Vluyn gegründet. Marlene Mosner stieß mit 70 Jahren dazu.

 Marlene Mosner (links) mit Altenheimat-Bewohnerin Martha Perbix.

Marlene Mosner (links) mit Altenheimat-Bewohnerin Martha Perbix.

Foto: Kirchenkreis

Wer zu den "Grünen Damen" stoßen möchte, der muss mindestens 18 Jahre alt sein. Als Marlene Mosner anfing, sich dort zu engagieren, war sie bereits 70 Jahre alt. Heute, mit 82 Jahren, ist sie die Älteste im Team der "Grünen Damen" in der Altenheimat Vluyn, einer der Pflegeeinrichtungen der Grafschafter Diakonie/Diakonisches Werk im Kirchenkreis Moers.

Aktiv in der evangelischen Kirchengemeinde war sie schon früher, sie organisierte zum Beispiel mit der damaligen Pfarrersfrau Frauenfrühstücke in der Kulturhalle. Jahrelang hat sie drei an Krebs erkrankte Frauen betreut. Sie fuhr sie zu Therapien, in die Klinik und begleitete sie auch bis zum Schluss.

Die "Grünen Damen" sind eine ehrenamtliche Ergänzung des Teams. Sie plaudern mit den Bewohnern, sie hören ihnen zu und leisten ihnen kleinere Dienste. In der Altenheimat Vluyn sind 23 Grüne Damen tätig. Zum Team gehören auch zwei Grüne Herren. Die meisten sind im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. In diesem Januar feiert dieses Helfer-Team sein 30-jähriges Bestehen.

Im Jahre 1969 gründete Brigitte Schröder, die Frau des CDU-Politikers Gerhard Schröder, diesen Dienst in Düsseldorf. Ihr Vorbild war eine vergleichbare Organisation in den Vereinigten Staaten. Heute sind die Grünen Damen - es gibt auch Grüne Herren - in rund fünfhundert Krankenhäusern und Seniorenheimen tätig. Die Mitgliederzahl des Vereins wird mit rund 11.000 beziffert.

"Es macht mir Freude, und es entstehen gute Beziehungen", sagt Marlene Mosner über ihren Einsatz als "Grüne Dame". Mehrmals in der Woche legt sie den Weg zur Altenheimat von ihrer Wohnung zurück. Körperlich ist sie rüstig und meistert ihren Alltag alleine. Marlene Mosner ist verwitwet, ihr Adoptivsohn starb mit 35 Jahren. Einsam fühlt sie sich jedoch nicht: "Ich habe viele Kontakte, meine Geschwister leben in Neukirchen-Vluyn und es gibt Nichten und Neffen.

Allerdings musste sie bei ihrem Dienst auch schon ein wenig zurückstecken. Lange Jahre hatte sie eine Bewohnerin mit dem Rollstuhl durch die Stadt gefahren, damit diese an die frische Luft kam und mal etwas anderes zu sehen kriegte. Doch der Arzt riet ihr ab, mit solchen kraftraubenden Touren weiter zu machen. Heute schiebt sie Rollstühle nur noch auf kurzen Distanzen im Inneren der Pflegeeinrichtung. Doch sie versichert: "Den Fahrstuhl nehme ich eigentlich nie. Bis der oben ist, bin ich selber längst raufgelaufen."

(s-g)
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