Neukirchen-Vluyn Grüne hoffen weiter auf Radkonzept für die Niederrheinallee

Neukirchen-Vluyn · Straßen NRW, Polizei und Ordnungsbehörde sehen keinen Handlungsbedarf. Das stieß gestern im Bauausschuss auf deutliche Kritik.

Gibt es eine Chance, die Niederrheinallee in Vluyn für Radfahrer bequemer befahrbar zu machen? Über dieses Thema haben gestern die Mitglieder des Bauausschusses debattiert. Die Fraktion von Bündnis 90/Grüne hatte bereits im Jahr 2014 die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt gelenkt. Die Verwaltung, so hieß es damals, solle ein Radwegekonzept für die Strecke zwischen dem Vutzkreisel und dem Springenweg erstellen. Das wurde seinerzeit mehrheitlich im Ausschuss beschlossen.

Was danach geschah, beklagte gestern Grünen-Fraktionschef Tom Wagener: Erst im September 2016 sei der Beschluss von der Verwaltung umgesetzt worden. Ein Gutachten zeige, dass es durchaus Möglichkeiten gebe, etwas für die Radfahrer an Ort und Stelle zu tun.

Anstatt nach Lösungen zu suchen, habe die Stadt eine Begehung mit Vertretern von Straßen NRW, der Polizei und des Ordnungsamtes terminiert, auf der man zu dem Schluss gekommen sei, dass kein Handlungsbedarf bestehe. Das sei als Ergebnis nicht zufriedenstellend, zudem sei die Politik erst nach vier Monaten informiert worden.

Wagener erhielt Unterstützung von den SPD-Vertretern und auch von Lisa Wannenmacher (NV AUF geht's), die ebenfalls die Mitteilungsvorlage der Stadt als nicht ausreichend empfanden. "Nach der Unfallhäufigkeit zu fragen, das war nicht das Thema", so Wannenmacher. Es gehe um ein Radkonzept. Und warum sei der Gutachter nicht zu dem Termin eingeladen worden?

Markus Nacke, Fraktionschef der CDU, meinte dagegen, das Problem sei kaum zu lösen, die bauliche Substanz lasse eine Umgestaltung der Straße im Sinne der Grünen nicht zu: "Das ist die Quadratur des Kreises." Man könne natürlich darüber reden, ob ein Tempo-30-Gebot sinnvoll sei.

Tom Wagener entgegnete, er sehe durchaus Lösungsansätze. An besonders heiklen Stellen, etwa an der Kulturhalle, könne man es mit einer Fahrbahnverengung versuchen. Zumindest solle die Verwaltung noch einmal mit dem Landesdienst Straßen NRW sprechen.

Auf der Tagesordnung der Sitzung stand auch die aktuelle Information zur Sanierung des Julius-Stursberg-Gymnasiums. Mit Besorgnis nahmen die Ausschussmitglieder zur Kenntnis, dass das Budget von rund 18 Mio. Euro voraussichtlich um etwa 1,4 Mio. Euro teurer als geplant werden wird. Ulrich Geilmann, der technische Beigeordnete versprach, man werde "sparen, sparen, sparen". Die neuen Trakte sollen April fertig sein.

(s-g)
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