Neukirchen-Vluyn Hall of Rock: Neues Festival findet Fans

Neukirchen-Vluyn · 320 Besucher kamen zur Premiere in die Kulturhalle Neukirchen-Vluyn. Die jungen Besucher gelten sonst als schwer erreichbar, ließen sich aber durch das besondere Format mit lokalen Bands anziehen.

 Die Band Endstation Friendzone bei ihrem Auftritt in der Kulturhalle, alias Hall of Rock. RP-Foto: KLaus Dieker

Die Band Endstation Friendzone bei ihrem Auftritt in der Kulturhalle, alias Hall of Rock. RP-Foto: KLaus Dieker

Foto: Rheurdter

Mit dieser Resonanz hatte Jacques Wienicke nicht gerechnet. "Ich bin ziemlich überwältigt, wie voll es ist", begrüßte der Initiator des neuen Festivals "Hall of Rock" am Samstagabend 320 Rockfans in der Vluyner Kulturhalle. "Ich freue mich." Der 19-jährige Neukirchen-Vluyner hatte mit seiner Idee, lokale Bands und Sänger zu präsentieren, den Nerv vieler getroffen. Dabei wollte er anfangs gar kein Festival organisieren. Er suchte nur einen Ort, an der die Band "Brave New World" Alternative-Rock spielten sollte, deren Musiker aus Moers und Neukirchen-Vluyn stammen. Er ist Schlagzeuger dieser Gruppe. Außerdem wollte er die Rock-Pop-Band "Was wenns regnet" auf die Bühne holen, deren Musiker in Moers und Kamp-Lintfort wohnen.

Doch dann entschied Wienicke, nicht nur zwei Gruppen spielen zu lassen, sondern mit seinem Freund Gero Köster ein kleines Festival zu organisieren. "Wir haben bei der Stadt Neukirchen-Vluyn offene Türen eingerannt", blickte Jacques Wienicke am Samstag zurück. Über die Stadt erhielt das Festival " Fördermittel des Landes-Familien- und Kulturministeriums. Außerdem stiegen einige Sponsoren ein.

Als Schlagzeuger nutzte Wienicke seine Kontakte zu anderen Bands aus der Region, zum Beispiel zu "Socks of the day before" oder "Endstation Friendzone". Die Punkrockband aus Neukirchen-Vluyn und die Rockband aus Rheurdt standen am Samstagabend eine gute halbe Stunde auf der Hauptbühne, wie die Gruppe "Brave New World". Nur "Was wenns regnet" spielte kurz vor Mitternacht etwas länger, unter anderem die Songs "Stimmen im Kopf", "Traumtanzakrobatik" und "Gottgleicher Kaiser" aus ihrem neuen Album "Stimmen im Kopf".

Zwischen den Gruppen traten Solokünstler auf. Miriam Schlünkes und Sandrine Lisken, Jan Benkest und Angelina Kalke präsentierten sich auf einer kleinen Bühne, die an der linken Seite in der "Hall of Rock" aufgebaut war. Wie bei den Bands gingen die Besucher mit, die wie bei einem Freiluftkonzert standen.

Diese Besucher waren rund zur Hälfte 14 bis 30 Jahre alt und 30 bis und 60. "Mit geht das Herz auf, wenn ich die vielen jungen Menschen sehe", meinte Moderator und Musikschullehrer Pierre Disko. "Das ist eine schöne Botschaft. Es heißt immer, sie seien schwer zu erreichen." Um sie zum Kommen zu bewegen, hatten Wienicke, Köster und 35 Festivalaktive, die sie um sich geschart hatten, kräftig geworben - zum Beispiel am Julius-Stursberg-Gymnasium, wo der Schlagzeuger von "Brave New World" 2015 sein Abitur abgelegt hatte, im Jugendzentrum P 23 an der Pastoratstraße, wo er ehrenamtlicher Mitarbeiter ist, oder in den sozialen Netzwerken.

"Bei allen ist eine Motivation und eine Energie", analysierte der junge Festivalleiter am späten Samstagabend. Der angehende Student der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf dachte bereits über ein zweites Festival nach: "Wie werden in Ruhe ein Fazit ziehen und dann weitersehen."

(got)
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