Viele hundert Harleys wetteiferten poliert in der Sonne, Besitzer staunten und verglichen, auf der Händlermeile wurde das eine oder andere eingekauft, vom Harley-Spezialwerkzeug über Poliermittel bis hin zu edel gestalteten Ledergeldbörsen und Flaggen. Eventmanager Peter Clasani war begeistert von Angebot, Zulauf und Stimmung bei der zweitätigen Veranstaltung. Das Harleytreffen organisierte er bereits zum dritten Mal.

Alles fing an, als ein Moerser Gastronom ihn fragte, ob er sich ein solches Treffen beim Rheinberger Schützenfest vorstellen könne. Damit lockte er schon im ersten Jahr 500 Harleys nach Rheinberg. Im vergangenen Jahr am Averdunkshof steigerte sich die Zahl der Anhänger noch.

"Ganz wunderbar", fasst er den noch größeren Erfolg des vergangenen Wochenendes zusammen. Das heiße aber nichts: "Das Ganze steckt noch in den Kinderschuhen, es kann sein, dass im kommenden Jahr keiner kommt", sagt der 56-Jährige, der selber schon bei ähnlichen Festivals in ganz Deutschland zu Gast war.

In Rüdesheim und Hamburg gehe es natürlich um andere Dimensionen, dort seien bis zu 50 000 Harleys zu sehen. Aber auch für "Harley trifft Niederrhein" war vielen keine Anreise zu weit. Aus Saarbrücken und Braunschweig kamen die Biker, zwei sogar aus Frankreich. Die Geschwister aus Straßburg waren mit zwei Harley gekommen und heimsten den Pokal für die weiteste Anreise ein.

Sie hatten von Bekannten per Facebook von dem Treffen erfahren und die Anfahrt zu einer längeren Tour ausgearbeitet. Einen Pokal für das schönste Bike gab es auch, er ging an eine von Hand umgebaute Harley mit Springrahmen und Lenkerumbau. Die Gäste kamen aber nicht nur, um ihre Fahrzeuge zu präsentieren, es geht auch darum, andere Motorradfahrer und ihre Familien zu treffen, Live-Musik zu hören und schöne Tage zu verbringen. Auf der Bühne standen am Samstag Go Live und die Rockgruppe Lewinski aus Krefeld. Am Sonntag nach dem Frühstück wurde zum Gottesdienst eingeladen.

Mit vielen Höhepunkten im Programm kam auch bei den Kindern keine Langeweile auf. Die Dekra bot Quadfahrten für jungen Gäste an, eine Hüpfburg und ein Seil zum Balancieren brachten Abwechslung und einige zelteten sogar auf der Wiese.

"Wir fahren nicht nur Harley, wir leben Harley", nennt Peter Clasani das Motto. Auf die Frage, ob "Harley trifft Niederrhein" auch im kommenden Jahr geplant ist, kommt daher die prompte Antwort: "Auf jeden Fall!"