Neukirchen-Vluyn Hermann Gröhe will die Pflegeberufe aufwerten

Neukirchen-Vluyn · In Neukirchen-Vluyn sprach der Bundesminister als Gast der CDU-Mittelstandsvereinigung.

 Hermann Gröhe (CDU), Bundesminister für Gesundheit, bei seinem Referat im Sport- und Freizeitzentrum Klingerhuf in Neukirchen-Vluyn.

Hermann Gröhe (CDU), Bundesminister für Gesundheit, bei seinem Referat im Sport- und Freizeitzentrum Klingerhuf in Neukirchen-Vluyn.

Foto: Klaus dieker

Das Timing war knapp: Am Freitagabend hatten noch die örtlichen Schützen im Saal des Freizeitparks Klingerhuf ihren großen Jahresball gefeiert, und bereits ab neun Uhr in der Frühe wurden dort schon wieder knapp 150 neue Gäste erwartet. So viele Besucher hatten sich an diesem Morgen für das inzwischen 13. "Politische Frühstück" der CDU Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Neukirchen-Vluyn angesagt.

Dabei konnte für das diesjährige Thema "Der Gesundheitsmarkt - Chancen in einem globalen Wachstumsmarkt" mit dem derzeitigen Bundesminister für Gesundheit Hermann Gröhe wieder ein politisch hochkarätiger Referent gewonnen werden.

Nach einer Begrüßung durch den langjährigen Vorsitzenden der Neukirchen-Vluyner Mittelständler, Michael Darda, gab es erst einmal ein ausgiebiges Frühstück. "Gesundheit ist eines unserer am meisten gewünschten Güter", leitete Darda dann den informativen Teil der Veranstaltung ein, wobei er mit den Stichworten "Zwei-Klassen-Gesundheitssystem", "mangelnde Versorgung von Demenzpatienten" und "schlechte Hygienebedingungen in Krankenhäusern" nur einen kleinen Teil des anschließenden gut 45 Minuten dauernden Referates von Hermann Gröhe vorwegnahm.

Nach einer erst kürzlich erfolgten Umfrage, so begann dieser, seien derzeit rund 80 Prozent der Deutschen mit dem hiesigen Gesundheitssystem zufrieden, dennoch müsse in der Tat noch Einiges verbessert werden. Zum Beispiel die haus- und fachärztliche Versorgung auf dem Land, die soziale, finanzielle, aber auch ausbildungsmäßige Aufwertung der Pflegeberufe, die Preisbegrenzung von Arzneimitteln oder die Unterstützung neuer technischer Kommunikationsformen zwischen den Krankenhäusern.

"Dabei ist unser auf dem Solidaritätsprinzip basierendes Gesundheitssystem durch Angebot und Nachfrage allein nicht zu garantieren", betonte er. "Für eine beste Medizin unabhängig vom Alter und Geldbeutel braucht es politische Steuerungsvorgaben." Die zu schaffen, habe seine Regierung in der jüngsten Zeit verstärkt in Angriff genommen. Dennoch, so schloss der Minister seinen Vortrag, sei er jedoch weiterhin "ein Befürworter der Freiberuflichkeit der Ärzte und deren Therapiehoheit".

(lang)
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