Neukirchen-Vluyn Jäger wollen weiterhin gegen neues NRW-Gesetz protestieren

Neukirchen-Vluyn · Ursprünglich sollte es nur eine ganz normale Jahreshauptversammlung werden, zu der der Hegering Lintfort-Neukirchen seine Mitglieder in die Neukirchen-Vluyner Kulturhalle eingeladen hatte. Doch diesmal stand auf der Tagesordnung neben den üblichen Vorstandsberichten, Wahlen und Ehrungen mit dem derzeit von der Landesregierung geplanten, neuen Jagdgesetz auch ein hoch brisantes politisches Thema auf der Tagesordnung. Bereits am Vortag hatten rund 150 000 nordrhein-westfälische Jäger vor dem Düsseldorfer Landtag gegen einen Teil der darin vorgesehen Änderungen protestiert. Und so sahen die rund 200 versammelten Hegeringmitglieder mit besonderer Spannung dem unter Punkt zehn der Tagesordnung angekündigten Vortrag des nordrhein-westfälischen Landesjagdverbandspräsidenten Ralph Müller-Schallenberg über den aktuellen Stand des neuen Jagdgesetzentwurfs entgegen.

"Wir werden den Entwurf in seiner jetzigen Form so auf gar keinen Fall akzeptieren", gab sich Müller-Schallenberg in seinem Vortrag betont kämpferisch und kündigte unter dem Applaus seiner Zuhörer für die nähere Zukunft eine verstärkt politische und juristische Initiative gegen das geplante Gesetz an.

Dabei erwähnte er neben zahlreichen anderen Bereichen vor allem die darin vorgesehene Neuregelung der Jagdsteuer, das Abschussverbot für verwilderte Katzen und die verpflichtende Verwendung von bleifreier Munition. Diese Punkte sind besonders umstritten. Bisher, so betonte er, sei die rot-grüne Koalition für die Jagd nicht zu bewegen gewesen, doch durch die Großdemonstration am Mittwoch in Düsseldorf habe er jetzt Hoffnung geschöpft, bei der endgültigen Gestaltung des neuen NRW-Jagdgesetzes auch einige Vertreter der SPD für die Anliegen der Jägerschaft gewinnen zu können. "Wahrscheinlich werden wir in der ganzen Sache noch ein paar Kröten schlucken müssen, aber wir werden weiter kämpfen."

(lang)
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