Neukirchen-Vluyn Jens Spahn im Wahlkampfendspürtchen

Neukirchen-Vluyn · Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU lud zum politischen Frühstück.

 Bevor der promente Gast redete, frühstückten die zahlreichen Damen und Herren an gedeckten Tischen.

Bevor der promente Gast redete, frühstückten die zahlreichen Damen und Herren an gedeckten Tischen.

Foto: Uwe Reimann

Er kann den versöhnlichen Ton ebenso wie den der klaren Kante. Die braucht man auch in Berlin, als Staatssekretär, als CDU-Präsidiumsmitglied. In Neukirchen-Vluyn reicht Jens Spahn der versöhnliche. Immerhin ist die CDU und die mit ihr verbundene Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) im Wahlkampfendspurt der letzten 14 Tage. Und wenn der Polit-Promi aus der Hauptstadt Station im Sport- und Freizeitpark Klingerhuf macht, sollen die eigene Reihen geschlossen sein. Spahn unterhielt den Saal gut eine Stunde lang mit einem politischen Ausblick ins Jahr 2025. Ein Wahlkampfendspurt, mit ein bisschen kämpfen gegen das Gefühl, dass die CDU die Wahl ohnehin gewinnen wird. Ein Wahlkampfendspürtchen eben.

 Jens Spahn referierte gut eine Stunde in freier Rede.

Jens Spahn referierte gut eine Stunde in freier Rede.

Foto: Uwe Reimann

Dem Land gehe es so gut, dass es kaum einer deutlich sagt, sagt Spahn. 98 Prozent aller Weltbürger wären froh, wenn sie in Deutschland leben könnten, meint er. Wohlstand, "die Schuldenmacherei endlich beendet" und auch die sichere und ruhige Führung von Angela Merkel justierten das Land viel besser, als es im Chor der Kritiker zu vernehmen sei. Doch es gebe Aufgaben: Die Infrastruktur der Straßen, Schienen und Wege müsse besser werden. "Es fehlt nicht an Geld, es fehlt an baureifen Projekten." Spahn erinnerte an den Mangel an Fachkräften, den demografischen Wandel "(Die Unternehmen, die das kritisieren, müssen dann auch Ältere mit zum Beispiel 57 Jahren auf ein Bewerbungsgespräch einladen"). Sein Ritt durch die Themen lobte die Christdemokraten als einzige Verteidiger des dualen Ausbildungssystems. Bei der Digitalisierung müssten Netze ausgebaut werden ("Das heißt aber auch mehr Masten"). Integration heiße Offenheit gegenüber allen Menschen, aber eben auch den Anspruch, dass sich Menschen, die nach Deutschland kommen, nicht nur an Recht und Gesetz halten, sondern sich auch mit kulturellen Hintergründen beschäftigten müssten. "Dazu gehört die deutsche Sprache."

MIT-Chef Michael Darda freute sich ob solch offener Worte von Spahn. Das Publikum fand's alles richtig. Sehr richtig sogar.

(rei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort