Neukirchen-Vluyn Karnevalisten machen das Beste daraus

Neukirchen-Vluyn · Die Veranstalter von Karnevalspartys in Neukirchen-Vluyn reagierten kurzfristig auf die Zugabsage und öffneten die Pforten früher.

 Weil der Zug ausfiel, begann die Karnevalsparty im Klingerhuf deutlich früher. Auf der Bühne tanzten die Garden der Vlü-Ka-Ge.

Weil der Zug ausfiel, begann die Karnevalsparty im Klingerhuf deutlich früher. Auf der Bühne tanzten die Garden der Vlü-Ka-Ge.

Foto: Klaus Dieker

Vorbereitet sein ist alles. Das hatte sich auch das Ehepaar Hirschel gesagt, die Betreiber des Sport- und Freizeitzentrums Klingerhuf. Als gestern Vormittag der Rosenmonatszug abgesagt wurde, wurde rasch umdisponiert. "Ich hatte unsere Mitarbeiter schon sensibilisiert, dass so etwas passieren könnte", sagt Birgit Hirschel, die nebenbei für die Öffentlichkeitsarbeit der Vlü-Ka-Ge Rot-Weiß 1952 ist. Per App habe sie dann am Morgen rasch das Klingerhuf-Team zusammengetrommelt. Statt wie geplant um 16 Uhr begann die Karnevalsfeier dort bereits um 13 Uhr.

In den Räumlichkeiten an der Wilhelm-Schroeder-Straße kamen viele Karnevalisten zusammen, die eigentlich zu dieser Zeit vom Wagen aus Kamelle hätten werfen sollen. Im Foyer unterhielt man sich lebhaft über die ungewohnte Situation, während die kleinen Mitglieder der Garden schon einmal Tanzfiguren probten, die sie später auf der Bühne zeigen wollten.

"Wir machen das Beste draus, eine Party mit Programm", sagte Jörg Thiem, Präsident der Vlü-Ka-Ge, der mittags nach der ersten Enttäuschung wieder lächeln konnte. Draußen präsentierte sich das Wetter in diesem Moment wunderbar sonnig. Trotzdem zweifelten Thiem und Zugleiter Raphael Röhse nicht daran, dass die Entscheidung, den Zug abzusagen, richtig gewesen war.

"Natürlich ist das traurig", sagte der Präsident. "Wir haben für die Organisation auch viel Geld in die Hand genommen." Aber die Sicherheit der Beteiligten und der Zuschauer sei das Wichtigste. "Wenn da etwas passiert, dann sind wir als Veranstalter die Dummen", bringt Thiem es auf den Punkt.

Und so blieben die Karnevalswagen gestern in ihren Hallen. Geplant für den Zug waren 26 Wagen und Gruppen, darunter drei Musikkapellen. Doch was passiert nun mit der ganzen Kamelle und den anderen schönen Sachen, die vom Wagen geworfen werden? Auch darüber hatten sich die Organisatoren schon Gedanken gemacht. "Wir möchten es an die Caritas, an die Tafel, an Kinderheime und andere wohltätige Einrichtungen verteilen", sagt der Präsident. Auf diese Weise haben doch noch Menschen Freude daran.

Etwas im Magen lagen den Jecken manche wütende oder spöttische Kommentare in den sozialen Medien, die von einem angeblichen Sturm nichts wissen wollten und den Veranstaltern eine vorschnelle Absage vorwarfen. Andere Stimmen verteidigten die Entscheidung der Organisatoren und verwiesen auf die Verantwortung für Leib und Leben der Teilnehmer und Zuschauer. Ein Nutzer hatte einen originellen Vorschlag: "Ich würde den Zug auf Heiligabend verschieben, da ist das Wetter meist besser."

Nicht nur das Sport- und Freizeitzentrum Klingerhuf hatte auf die Absage des Zuges rasch reagiert. Auch die Feier in der Kulturhalle wurde vorverlegt. "Wir haben schon gegen 13.30 Uhr geöffnet", berichtete Michael Erb, Betreiber des KuCa. Eingeladen hatten in diesem Fall die Blau-Weißen Funken, willkommen waren jedoch alle Karnevalisten, die sich trotz dem Wetterpech doch noch einen schönen Rosenmontag machen wollten.

(s-g)
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