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Neukirchen-Vluyn Kostüm-Anprobe für die "Zauberflöte"

Neukirchen-Vluyn · Die Musikschule Neukirchen-Vluyn feiert ihr 40-jähriges Bestehen mit einer Aufführung der Oper von Mozart. Die Vorbereitungen zu der modern gestalteten Inszenierung laufen auf Hochtouren.

 Kostüm-Anprobe für die Zauberflöte (von links) : Jutta Gödde, Projektleiterin Özlenimim Meier, Darstellerin Ella Metzlears und Kübra Dür.

Kostüm-Anprobe für die Zauberflöte (von links) : Jutta Gödde, Projektleiterin Özlenimim Meier, Darstellerin Ella Metzlears und Kübra Dür.

Foto: Klaus Dieker

40 Jahre Musikschule Neukirchen-Vluyn, das verlangt nach Highlights. So ist die "Zauberflöte" ein ambitioniertes Projekt, bei dem die Theodor-Heuß-Realschule, der Kölner Videokünstler Ludwig Kuckartz, die Choreographin Mia Bilitza, sowie Textildesignerin Özlenim Meier beteiligt sind.

In kleinen Produktionsschritten werden Bühnenbilder und Kostüme hergestellt. Leon Müller, Zehntklässer der Realschule, schneidert das Gewand für die Figur des Papageno. Ihm gefällt die Arbeit an der Nähmaschine. Mit Textildesgnerin Özlenim Meier ist eine intensive Vorbereitung vorausgegangen. In der Projektarbeit haben sich die 25 Workshopteilnehmer mit den verschiedenen Charakteren der Oper auseinandergesetzt und verschiedenen Kostüme entwickelt. Erste Skizzen hängen im Textilgestaltungsraum aus.

Als praktischer Arbeitsstoff erwiesen sich für die Schüler des Unterrichtsfaches "Textile Gestaltung" Bettlaken, die sie zuschnitten und nähten. Die ersten fertigen Kostüme hängen bereits auf der Kleiderstange. Als Herausforderung erwies sich die erste Anprobe, bei der die Kostüme angepasst oder nach Wunsch der jeweiligen Protagonisten verändert wurden. Das Zusammenspiel mit den beiden mitwirkenden Chören läuft rund. Gabriele Hegemann probt mit den Erwachsenen der Musikschule, Susanne Weber-Spickers arbeitet mit den Grundschulkindern der Hundertwasser-Schule.

Ein spannendes Projekt, wie auch Schulkulturbeauftragte Ulrike Reichelt meint. Sie befindet sich in guter Gesellschaft mit der Schulleiterin Marion Schürmann und Lehrerin Marion Gödde. "Die Aufführung ist innovativ und entfernt sich von der klassischen Vorlage", sagt Ludwig Kuckartz. "Die Mozartschen Motive bleiben für uns heute aktuell." Durch den Einsatz von Videoclips, in denen die Realschüler mitwirkten, entstehen in den nächsten Wochen sieben Bühnenbilder für drei Projektionsflächen. Kuckartz: "Alle Kostüme sind weiß. Das ist für uns eine Herausforderung." Mit verarbeitet wurden auch die Aufnahmen, die während der sogenannten Flashmobs auch auf dem Vluyner Platz entstanden sind. Plötzlich vor der Kamera zu agieren, etwas wie Tanzszenen auszuprobieren, hat dem Schüler Lars Zirbes (15) Spaß gemacht. "Wir haben uns einfach getraut. Wir wissen jetzt, jeder kann tanzen", meint er. Die Zeit bis zur Aufführung am Nikolaustag in der Kulturhalle ist überschaubar. "Vor uns liegt noch viel Arbeit", so Kuckartz, der allerdings auf die Bereitschaft von Schülerseite bauen kann, wie jetzt erneut der viertägige Workshop zeigte. Spannend dürfte nochmals die Generalprobe am 5. Dezember werden.

Die Idee, einen 40. Geburtstag der Musikschule etwas anders zu feiern, bekam in der Vorbereitungsphase schnell Profil. Ein Konzert wäre eine sichere Lösung gewesen, aber der Mut aller Beteiligten siegte.

"Wir haben in den vergangenen Jahren viele besondere Erfahrungen mit Schülerinnen und Schülern gesammelt", sagt Ulrike Reichelt. Vor allem die Bereitschaft auch des Lehrerkollegiums, das Projekt mitzutragen, "hat uns in unserer Arbeit bestärkt", sagt Schulleiterin Schürmann.

(sabi)
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