Neukirchen-Vluyn Kurt Best macht nun alles mit dem Rad

Neukirchen-Vluyn · Der stellvertretende Bürgermeister ist "Stadtradel-Star" von Neukirchen-Vluyn, und das verpflichtet. Bis zum Ende der Aktion macht er alle Erledigungen per Drahtesel. Eine Herausforderung: Mineralwasserkästen zu balancieren.

 Einkaufen mit dem Fahrradkorb, daran musste sich Kurt Best in den vergangenen Tagen gewöhnen. Bislang kommt er ohne Auto gut klar, auch das Wetter hat mitgespielt, so dass der CDU-Politiker keine offiziellen Termine in Regenzeug machen musste.

Einkaufen mit dem Fahrradkorb, daran musste sich Kurt Best in den vergangenen Tagen gewöhnen. Bislang kommt er ohne Auto gut klar, auch das Wetter hat mitgespielt, so dass der CDU-Politiker keine offiziellen Termine in Regenzeug machen musste.

Foto: Klaus Dieker

Das Einkaufskörbchen hat Kurt Best, Stadtradel-Star und stellvertretender Bürgermeister, gut gefüllt. Frische Möhren, Wirsing, Kürbis und Weißkohl hat er auf dem Neukirchener Markt für die Familie eingekauft. Noch vor dem offiziellen Ende der diesjährigen Stadtradel-Aktion zieht er eine Bilanz über die autofreie Zeit, Zeitmanagement und die besonderen Herausforderungen.

Seine Termine, ob Einkaufen, offizielle Besuche wie Alters- oder Ehejubiläen oder Ratshaustermine, hat er anders getaktet. "Ich habe Termine bewusster gesetzt und kombiniert, viele Dinge im Anschluss erledigt, für die ich früher mit Auto extra gefahren wäre", sagt Kurt Best. Entfernung kann er gut abschätzen, der frühzeitige Start hat sich bewährt.

Zeitnot oder Hektik hatte er nicht. Beim Thema Einkaufen hat er neue Erfahrungen gesammelt. "Ich kaufe anders ein, weil ich alles mit dem Rad nach Hause transportieren muss. Kleine Mengen in haushaltsüblicher Dosierungen und eben nicht in Massen", so Best. Auch die Mineralwasserkästen transportierte er mit dem Rad. Allerdings verlangte dieser wackelige Heimtransport ein gesundes Maß an Balance. "Ich habe einfach alle Besorgungen mit dem Fahrrad gemacht, bin zum Baumarkt gefahren oder zur Metzgerei. Ich hatte dabei das Gefühl, dass ich mindestens genau so schnell wie mit dem Auto bin", sagt Best im Rückblick. "Mein Glück war, dass wir für die Aktion gutes Wetter hatten und ich nicht mit Regenzeug fahren musste. Das wäre bei den Geburtstagsterminen eher ungünstig gewesen."

Aus der Bevölkerung hat er entsprechendes Feedback bekommen und wurde entsprechend oft auf die Aktion angesprochen. In seinem Blog sind ebenfalls seine Erlebnisse, wie die Sternfahrt aller beteiligten Kommunen nach Alpen, nachzulesen. Gerade im Rückblick beim bewussten Auto-Verzicht spricht er nochmals seine Erfahrungen an. Dazu gehört der sportliche und gesundheitsförderliche Aspekt, wie auch sein ureigenes Anliegen, die Beachtung des Naturschutzgedankens.

"Mit solch einer Aktion habe ich Vorbildfunktion", sagt der radelnde Best. Hinzu kommt ein kommunikativer Aspekt. Mit Rad kann er spontan halten, Bekannte begrüßen. "Das ist eine andere Verbindlichkeit", sagt Best. Am Herzen liegt ihm die Minderung des Kohlendioxid-Ausstoßes, die durch umweltbewussteres Verhalten aller reduziert werden könne. Mindestens dreimal am Tag hat er sich auf seinen Drahtesel geschwungen und im Schnitt 25 Kilometer zurückgelegt.

"Ich fühle mich erholter und körperlich wohler", so seine Feststellung. In Zukunft will er sein Fahrrad mehr zum Einsatz bringen. "Die Aktion hat mein Umweltbewusstsein wieder wachgerüttelt. Mehr mit dem Rad zu erledigen, ist in der Entscheidung an sich nicht schwer. Bequemlichkeit ist das Problem", so Best.

Wie Neukirchen-Vluyn im kommunalen Vergleich abschneidet, wird spannend. Best: "Ich habe ein gutes Gefühl und denke, wir belegen einen der vorderen Plätze."

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort