Neukirchen-Vluyn Mehr Licht für die Halde

Neukirchen-Vluyn · Um Spaziergängern in der Dämmerung mehr Sicherheit zu bieten, will die Verwaltung neben Parkplatz, Treppe, Panoramaweg und Haldenhaus auch die Querungshilfe für Fußgänger auf der L 474 beleuchten lassen.

Neukirchen-Vluyn: Mehr Licht für die Halde
Foto: Christoph Reichwein

Die Halde Norddeutschland ist der höchste Punkt von Neukirchen-Vluyn und zieht viele Besucher an - auch zu Zeiten der Dämmerung. "Manche Leute zum Beispiel wandern abends gern auf die Halde, um den Sonnenuntergang zu erleben", berichtet Stefan Callen, Leiter des Baubetriebshofes.

Um den Zugang zur Halde auch zur Abend- und Nachtzeit sicherer zu machen, möchte die Verwaltung nun für mehr Licht sorgen. In der Vorlage für den kommenden Bauausschuss heißt es: "Da die Halde auch zu den Abendzeiten und bei Veranstaltungen auch zu nächtlicher Zeit stark von Fußgängern und Radfahrern frequentiert wird, die Geldernsche Straße gleichzeitig über keine Straßenbeleuchtung verfügt, wurde seitens der Politik der Wunsch geäußert, dass die Querungshilfe zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auch bei Dunkelheit beleuchtet werden sollte."

Dass es zu später Stunde unterhalb der Halde gefährlich werden kann, beweist der Fall einer 24-jährigen Frau aus Krefeld, die im Oktober 2010 an dieser Stelle tödlich verunglückt war. Sie hatte gegen 21 Uhr versucht, die Geldernsche Straße (L 474) zu überqueren. Dabei wurde sie laut Polizei zu spät von einer 58-jährigen Autofahrerin aus Moers bemerkt. Die junge Frau starb noch an der Unfallstelle.

Die neue Leuchte soll an der Querungshilfe über die Geldernsche Straße, unmittelbar an der Einmündung der Straße An der Himmeltreppe, installiert werden. An dieser Stelle ist das Tempo auf der L 474 bereits auf 70 Stundenkilometer gedrosselt. Der Lampenmast wird laut der Verwaltung ungefähr zehn Meter hoch sein. Die Kosten belaufen sich auf voraussichtlich 6000 bis 7000 Euro und müssen von der Stadt getragen werden, obwohl die Straße und die Querungshilfe im Verantwortungsbereich des Landesbetriebes Straßen.NRW liegen.

Dank der neuen Leuchte können Spaziergänger zur Abendzeit dann ohne dunkle Passagen von der Straße bis zur Gipfelfläche des Halde laufen. Der Parkplatz unterhalb der Himmelstreppe ist bereits seit geraumer Zeit nachts beleuchtet. "Die Himmelstreppe selber ist bis mindestens zehn Uhr beleuchtet", versichert Stefan Callen. Das Gleiche gilt für die Beleuchtung des Hallenhauses auf der Hochfläche der Halde. Und dort gibt es auch einen mit Lichtern markierten Panoramaweg, der nachts auf rund 600 Meter Länge einen Rundgang ermöglicht.

"Leider haben wir im Bereich der Halde immer wieder Probleme mit Vandalismus", beklagt Callen. LED-Leuchten würden gestohlen oder beschädigt. Angesichts der Haushaltslage der Stadt tue es natürlich weh, solche sinnlosen Zerstörungen ersetzen zu müssen.

"Es wird im öffentlichen Raum so viel kaputt gemacht", meint Callen seufzend. Würde man beispielsweise auf der Halde einen Regenschutz anlegen - das Hallenhaus selber hat kein Dach zum Unterstehen bei schlechtem Wetter -, vermutlich würde auch dieser Bau rasch wieder beschädigt und demoliert.

Die Halde Norddeutschland ist bis zu 102 Meter hoch. In ihr lagern rund 80 Millionen Tonnen Gestein. Ihr Aufschüttung wurde im Jahr 2001 beendet. Zunächst wurde die Halde vor allem von Gleitschirm-Fans entdeckt, inzwischen ist sie jedoch auch ein beliebter Veranstaltungsort geworden, beispielsweise für das Dong Open Air oder für die Festivals elektronischer Musik "Heile Welt" und "Heaven & Hill".

(s-g)
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