Neukirchen-Vluyn Nachbarschaftsroute mit elf Stationen

Neukirchen-Vluyn · Zum vierten Mal gab es in Neukirchen-Vluyn beim Nachbarschaftstreff Gelegenheit für unterschiedliche Begegnungen . mit ganz unterschiedlichen Menschen. Zum Abschluss lud die Mehrgenerationen-Wohnsiedlung zum Grillen ein.

 Alina Wybranietz begrüßt an der ganz neu eröffneten Station der Nachbarschaftsroute, dem Demenzkompetenzzentrum, die Besucher.

Alina Wybranietz begrüßt an der ganz neu eröffneten Station der Nachbarschaftsroute, dem Demenzkompetenzzentrum, die Besucher.

Foto: Klaus Dieker

Der Nachbarschaftstag in Neukirchen-Vluyn hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt und mit der jüngsten Ausgabe ein neues Kapitel aufgeschlagen. Bei der vierten Ausgabe beteiligten sich elf Stationen, die sich über das Stadtgebiet verteilten. Die Idee, die 1999 in Paris als "Fest der Nachbarn" geboren wurde und sich zum Europäischen Nachbarschaftstag entwickelte, hat sich etabliert. Eine so genannte Nachbarschaftsroute gibt den Weg vor. Die Stationen bereiteten sich auf ihre Gäste in ganz unterschiedlichster Weise vor. Für den fröhlich-bunten Start mit Nachbarn und Freunden sorgte zunächst im Dorf Neukirchen die lange Frühstückstafel. "Die Stimmung war wieder gut", Thomas Stralka, zweiter Vorsitzender vom Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen.

Neue Leute kennenlernen, sich mit Freunden und Nachbar austauschen oder aber alte Bekannte wiedertreffen gehört zu den erklärten Zielen dieser Veranstaltung. Wer wollte, konnte über den ganzen Tag verteilt diese Chance für sich nutzen. Der Nachbarschaftstag ist generationenverbindend. So lud der CVJM an die Lindenstraße ein, die Awo ins Oskar Kühnel-Haus zu Kaffee und Kuchen zum "Klönschnack" mit Kommunalpolitikern. Präsentiert wurde dort als "ambulanter Büchereistandort" die Ausleihe neuer Literatur für E-Books.

Auf der Entdeckungsreise durch die Nachbarschaft bot sich auf dem Weg in den Stadtteil Vluyn in Dickscheheide eine neue Station. Das Alpha-Demenzkompetenzzentrum präsentierte sich unter dem Motto "gelebte Inklusion - mittendrin". Marion May-Hacker, die das städtische Nachbarschaftsprojekt koordiniert, spricht von einem klaren Signal. Enormes Potenzial stecke in der Veranstaltung "wie wir jetzt auf Niederberg erleben können. Mitten auf dem Bindestrich von Neukirchen-Vluyn", erklärte sie. Gastgeber dieser Station war die Alpha-GmbH, die die Besonderheit ihres Wohnangebotes für Menschen mit Demenz zeigte. Pfarrer Anstett spendet zur Eröffnung der Wohnanlage den Segen.

24 Menschen mit Demenz werden dort im barrierefreien Umfeld auf drei Wohnbereichen leben. "Wir können erstmals am Niederrhein einen Wohnbereich für junge Menschen mit Demenz und Assistenzbedarf anbieten und ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen", sagte dazu Geschäftsführerin Heike Perszewski. Das Wohn- und Teilhabegesetz in ambulant betreuten Wohngemeinschaften macht es möglich. Perszewski: "Nicht nur die ältere Generation ist von Demenz betroffen, sondern zunehmend auch jüngere Menschen." Jedoch aufgrund ihres verhältnismäßig jungen Alters und der sich schleichenden dementiellen Veränderung erweise sich die Betreuung in einem Seniorenheim als oftmals schwierig.

Mittlerweile sind bereits Mietverträge unterschrieben. Im Juni werden die ersten Appartements bezogen. Neu in dieser Konzeption ist auch ein Tagestreff für Menschen mit Demenz, die an der Niederrheinallee einen strukturierten Tag erleben können. Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens sprach bei dieser Kombination von Leuchturmfunktion, da bestehende Angebote und Beratungsstellen vor Ort ergänzt werden.

(sabi)
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