Neukirchen-Vluyn Neukirchen-Vluyn, Helau!

Neukirchen-Vluyn · Beim gestrigen Straßenkarnevalszug von Neukirchen nach Vluyn hatte Sicherheit die höchste Priorität.

 Der örtliche Straßenkarneval erlebte gestern in Neukirchen-Vluyn am Rosenmontagszug seinen Höhepunkt. Sicherheit hatte dabei jedoch höchste Priorität.

Der örtliche Straßenkarneval erlebte gestern in Neukirchen-Vluyn am Rosenmontagszug seinen Höhepunkt. Sicherheit hatte dabei jedoch höchste Priorität.

Foto: Klaus Dieker

13.11 Uhr: Die Frisur sitzt, das Kostüm passt, die Stimmung am Neukirchener Ring steigt. Endlich setzt sich der Rosenmontagszug von Neukirchen nach Vluyn in Bewegung. Die Böller der Freischärler Holderberg sind unüberhörbar. 28 Einheiten, Wagen, Fußgruppen oder Kapellen mit insgesamt 520 gemeldeten Personen wollen das jecke Volk, das sich am Straßenrand versammelt hat, mitreißen. Das Motto "Kommt, wir gehen Hand in Hand durchs rot-weiße Narrenland" passte.

Auf den Straßen wurde getanzt und geschunkelt. Mit zu den dicht belagerten Standorten gehörte unter anderem der Abschnitt am Sparkassengebäude in Neukirchen, das Areal rund ums Rathaus. Dort kommentierte das Bürgermeisterteam Harald Lenßen und Kurt Best den Zug. Ebenso dicht belagert war in Vluyn der Vluyner Südring, von wo aus sich der Zug Richtung Niederrheinallee schlängelte.

 Viele Kinder verkleideten sich für den Straßenkarneval in Neukirchen-Vluyn. Dabei waren alle möglichen Kostüme vertreten.

Viele Kinder verkleideten sich für den Straßenkarneval in Neukirchen-Vluyn. Dabei waren alle möglichen Kostüme vertreten.

Foto: Klaus Dieker

Das jecke Volk feierte dort mit Nachbarn, freute sich über Leckereien und Präsente, die massenweise von denn Zugteilnehmern verteilt wurden. Schlümpfe, Clowns, Feen und andere verkleidete Zugteilnehmer kamen auf ihre Kosten. Auffallend viele Mädchen schwirrten als Teufel und Bienen herum.

Schon am Morgen war die Stimmung auf dem Möhnenwagen gut. "Wir haben einen Sonnentanz aufgeführt. Das klappt heute mit dem Wetter", verriet Möhne Elsa Bertz. Wieder mit von der Partie waren die Rommee-Zicken und die Frauentruppe der KFD in ihren Clownskostümen. "Die Stimmung ist gut bei uns", sagte Wilma Veldhoen. "Wir haben keine Angst", ergänzte Helga Preuß mit Blick auf die Sicherheitsauflagen. Erstmals dabei war das Team vom Senioren-Park "Carpe diem", allesamt im himmlischen Outfit. "Uns haben schon die Vorbereitungen Spaß gemacht", sagte Einrichtungsleiterin Sabine Vohwinkel. Eine Premiere im Zug lieferte auch das Sunshine-Mobil. Der radelnde Senator Johannes Sonnenschein hatte die Idee. Die Junge Union hatte ihre Landtags- und Bundestagskandidaten an Bord: Ingo Brohl trug Kapitänsmütze und Kerstin Radomski gab sich als bezaubernde Jeannie. Imposant das 40-Tonnen-Gefährt der KG Blau-Weiße Funken, die sich dort mit ihren Garden präsentierten.

 Zahlreiche Wagen fuhren durch die Stadt.

Zahlreiche Wagen fuhren durch die Stadt.

Foto: Klaus Dieker

Entsprechend gut aufgestellt zeigte sich ebenfalls die Neukirchen-Vlü-Ka-Ge mit ihren Wagen. Traditionell zum Zug gehören die Neukirchener Schützen mit ihrem Motto "Marschieren die Schützen durchs Narrenland, sind sie außer Rand und Band". Das amtierende Klompenpaar, Rainer und Marina Kiepen, zog mit seinen gut gelaunten Klompenfreunden mit. Aus Dortmund West kam das Fanfarencorps. "Dieser Karnevalszug ist toll. Vor allem die familiäre Stimmung gefällt uns, deshalb kommen wir", sagten sie. Jüngstes Corpsmitglied sind Fin (7) an der Fahne und Kim (8) mit der Fanfare. Aus Gerderath bei Erkelenz kamen die Musikkollegen mit Trompeten und Posaune, um den Zug zu begleiten. Gegen 16.30 Uhr löste sich der Zug in Vluyn auf.

Die Neukirchen-Vlü-Ka-Ge als Veranstalter hat auf Sicherheit gebaut. "Wir haben ein gutes Stell- und Sicherheitskonzept und dafür großen Aufwand betrieben", sagte Elferratssprecher Raphael Röhse von der Zugleitung. Allein 150 Wagenbegleiter sperrten die Strecke. Zusätzlich zogen 35 Polizeikräfte mit, fünf Lkw sicherten die Strecke an der Hans-Böckler-Straße ab und stellten sich dann in Vluyn am Kreisverkehr und am Springenweg auf. Nach ersten Schätzungen haben 10.000 bis 12.000 Menschen in Neukirchen-Vluyn den Zug bei trockenem Wetter erlebt. "Wir haben in diesem Jahr nach dem Berliner Vorfall großen Wert auf Sicherheit gelegt. Mehr als gefordert", sagte Präsident Jörg Thiem. Für Dorfsheriff Fritz Marx ist das Sicherheitskonzept weitsichtig aufgestellt. "Uns ist es gelungen, den Zug sicher zu machen", so Marx. Auch die Polizei sprach von einem friedlichen Zug ohne Vorfälle. Bewährt hat sich das Netzwerk Jugend, das am Neukirchener Ring seine Anlaufstelle aufgebaut hatte. Dort gab es für Jugendliche zu essen und zu trinken sowie Ermahnungen, wie Felicitas Schuster-Instenberg, Jugendpflegerin Kreis Wesel, erklärte. "Durch unser Netzwerk kennen wir die Jugend vor Ort und können reagieren."

(RP)
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