Zeugen gesucht Unbekannte sprengen Geldautomaten in Neukirchen-Vluyn

Neukirchen-Vluyn · Die Polizei sucht Hinweise auf die Täter, die in der Nacht zu Mittwoch den Geldautomaten in der Vluyner Geschäftsstelle der Volksbank gesprengt haben. Dazu hatten die Diebe Gas ins Innere geleitet. Die Filiale bleibt vorerst geschlossen.

Neukirchen-Vluyn: Geldautomat gesprengt - hoher Schaden
7 Bilder

Geldautomat in Neukirchen-Vluyn gesprengt

7 Bilder
Foto: Guido Schulmann

Die Polizei sucht Hinweise auf die Täter, die in der Nacht zu Mittwoch den Geldautomaten in der Vluyner Geschäftsstelle der Volksbank gesprengt haben. Dazu hatten die Diebe Gas ins Innere geleitet. Die Filiale bleibt vorerst geschlossen.

Wer Mittwochvormittag die Volksbank-Filiale in Vluyn betreten wollte, wurde freundlich vom Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma zurückgewiesen. Ein Blick ins Innere verriet den Grund: Den Geldautomaten hat es zerrissen. Unbekannte Täter haben ihn in der Nacht zu Mittwoch gesprengt. Die Scheiben der Bankfiliale gingen dabei in Scherben, Mittwoch war bereits ein Glaserbetrieb vor Ort, um die Schäden zu beseitigen.

Geldautomaten gesprengt - eine Chronik für NRW bis Juni 2017
45 Bilder

Geldautomaten-Sprengungen in der Region – eine Chronik

45 Bilder

Die Bankfiliale befindet sich im Erdgeschoss eines Gebäudekomplexes mit Geschäftsräumen und Wohnungen, an der Niederrheinallee, in Nähe des Vluyner Platzes gelegen. "Mein Mann hat den Knall gehört und ist ans Fenster gegangen", berichtete eine Bewohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung sehen möchte. Von ihrem Balkon aus habe sie die Polizeiwagen gesehen. Auch gestern Morgen waren noch die Beamten der Kriminalpolizei rund um den Tatort unterwegs, sie fragten bei Anwohnern rund um den Tatort, ob sie zur Tatzeit - es war 2.35 Uhr - etwas bemerkt haben.

Die Befragungen hätten schon einige Ergebnisse geliefert, erklärte Sabine Kunst, Sprecherin der Kreis Weseler Polizei, Mittwochmittag. "Zeugen haben drei bis vier Personen gesehen, die sich mehrere Minuten lang in dem Foyer der Bank aufgehalten haben. Nach der Detonation seien die Unbekannten zwischen dem Gebäude und einem am Gehweg geparkten Auto hin- und hergelaufen. "Es handelt sich um einen silberfarbenen Pkw Kombi, vermutlich der Marke BMW", berichtet Kunst. Einer der Täter habe eine helle Hose getragen.

Die Polizei geht davon aus, dass die Täter mit einem Schlauch Gas in den Geldautomaten eingeleitet und dieses dann angezündet haben. Diese Methode werde häufig angewandt, sagt Kurt Kröll, Sprecher der Volksbank Niederrhein. "Die Täter sind sehr professionell vorgegangen, sie haben den Schlauch nicht in die Geldausgabe eingeführt, sondern gleich die komplette Verkleidung aufgehebelt."

Einen so drastischen Raub haben die Mitarbeiter der Volksbank in ihrem Einzugsbereich noch nicht erlebt. "In einer unseren Filialen in Alpen-Veen gab es einmal den Versuch, einen Geldautomaten anzubohren, offenbar auch, um einen Schlauch einzuführen. Aber dort waren offensichtlich Dilettanten am Werk."

Ungewöhnlich sei, dass die Täter sich für die Sprengung eine Filiale in einem recht belebten Ortskern ausgesucht hätten. "Das hat schon eine besondere Qualität. Normalerweise sind eher abgelegene Filialen im ländlichen Bereich das Ziel", sagt Kröll.

Wie viel Geld das Sprengkommando aus dem Automaten gestohlen hat, dazu machen weder Polizei noch Volksbank derzeit Angaben. Allerdings beziffert Kurt Kröll die entstandenen Schäden am Gebäude mit "mehreren zehntausend Euro". Die Detonation hat allerdings laut Polizei das Gebäude nicht so schwer beschädigt, dass für die Bewohner des Hauses Gefahr besteht.

Wegen der starken Beschädigungen durch die Sprengung bleibt die Volksbank-Filiale voraussichtlich eine Woche lang geschlossen. Die Mitarbeiter werden für diesen Zeitraum in anderen Geschäftsstellen eingesetzt.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise. Sie werden unter der Telefonnummer 02845 / 9334-0 entgegen genommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort