Neukirchen-Vluyn Profitlich sinniert über das Leben

Neukirchen-Vluyn · Markus Maria Profitlich füllte am Freitag die Neukirchen-Vluyner Kulturhalle. Der Komiker zeigte sein neues Bühnenprogramm "Halbzeit - gibt es ein Leben nach dem Fünfzigsten?" Bei 450 Zuschauern war die Veranstaltung ausverkauft.

 "Fünfzig ist das neue Dreißig", sagt Markus Maria Profitlich.

"Fünfzig ist das neue Dreißig", sagt Markus Maria Profitlich.

Foto: Janicki

"Er hat Dynamit im Blut statt Cholesterin", wird der aus "Mensch Markus" bekannte Schauspieler angepriesen. Auf einer Leinwand zählt der Countdown. "Es gibt auch heute kein politisches oder sozialkritisches Kabarett", kündigt Profitlich an, als er auf die Bühne stolpert. Wohl nur, um allerletzte Zweifel auszuräumen, ob man in den nächsten zwei Stunden überhaupt viel nachdenken muss. Allerdings nimmt er auch den Männern den Wind aus den Segeln: Der Titel "Halbzeit" war eine Falle, nur dazu gedacht, die sportbegeisterten Männer in die Kulturhalle nach Neukirchen-Vluyn zu locken, dem "Mittelpunkt der Erde" und "G-Punkt vom Niederrhein."

Er hat's nicht leicht, der Mann über 50. Daran lässt der füllige Schauspieler, den der Kahlschlag auf dem Kopf schon lange getroffen hat, keinen Zweifel. Die Haare fallen aus, der Bauch wird dicker und lässt er die Hosen fallen, ist auch nicht mehr alles so, wie es mal war. Das ist aber ein Problem vieler, beweist das Internet: "Geben Sie Arsch mit Falten mal bei Google ein.", rät er. Da gebe es eine Vielzahl deformierter Hinterteile zu sehen - und das Gesicht von Costa Cordalis.

"Fünfzig ist das neue Dreißig", ist das Motto des Komikers, der zur "Generation Softies" gehört und sich bald ein altersgerechtes Hobby suchen will. Ob kurz vor dem Rollator noch ein Motorrad her muss, er neben anderen Rennradfahrern die Straße blockieren will oder doch lieber mit Kamera in die Sauna geht? Die Auswahl ist groß. Und allen Makeln zum trotz versichert er unter Applaus: "Männer werden ja im Alter immer schöner!"

Auch wenn der Kampf gegen das Übergewicht schon längst verloren ist. Figurprobleme kennt Profitlich nur zu gut, obwohl er ganz besonders auf versteckte Fette achtet: "Abends esse ich Eisbein, hier sieht man das Fett sehr deutlich." Geholfen hat das bisher wenig, ebenso wie der neue hautenge Trainingsanzug. Als imaginärer Tarzan mit einer durch das Publikum improvisierten Dschungel-Geräuschkulisse über die Bühne zu stolzieren, lässt er sich dennoch nicht nehmen. Bevor er schwungvoll einem Zuschauer den Apfel mit einem Golfball vom Kopf schießen kann, spielt ihm die Gesundheit dann doch einen Streich.

(bil)
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