Neukirchen-Vluyn Räume für das "Zwergencamp" gesucht

Neukirchen-Vluyn · Die beiden Tagesmütter Lisa Seifert und Stefanie Pigulla bieten Kinderbetreuung an und halten Ausschau nach einem neuen Standort.

"Tamulisa" ist auf dem Schild im Vorgarten an der Sittermannstraße im Ortsteil Vluyn zu lesen. Den Namen ließ sich Tagesmutter Lisa Seifert einfallen. Seit gut einem Jahr bietet die 32-Jährige eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren (U3) an. Ein Angebot, das besonders bei berufstätigen Eltern ankommt. Denn U3-Plätze in Kindertagesstätten sind rar, die Betreuung des Nachwuchses über Tagesmütter eine Alternative, die dem rechtlichen Anspruch auf eine Kinderbetreuung nachkommt.

Manche Eltern entscheiden sich bewusst für eine Tagesmutter. "Sie empfinden die Kindertagesstätten als zu groß und wünschen sich für ihr Kind zunächst eine kleinere Gruppe. Daran schließt sich die Kindergartenzeit in den örtlichen Kitas an", sagt Lisa Seifert. Die ausgebildete Heilerziehungspflegerin betreut derzeit drei Kinder. Anfragen bekommt sie über das Weseler Jugendamt, das für die Kommune zuständig ist. Auch die Finanzierung der U3-Betreuung läuft über das Jugendamt. Individuell und flexibel werden die Betreuungszeiten von 25 bis 40 Stunden pro Woche mit den Eltern abgestimmt.

"Der Kreis hat Bedarf bei U3-Plätzen angemeldet", sagt Lisa Seifert. Zusammen mit ihrer Kollegin Stefanie Pigulla will sie eine gemeinsame U3-Betreuung mit neun Plätzen anbieten. Den passenden Namen haben sie schon: "Zwergencamp". Für die gelernte Einzelhandelskauffrau kam die Ausbildung zur Tagesmutter im U3-Bereich wie gerufen. "Ich habe selbst zwei Kinder und wollte wieder arbeiten", erklärt die 39-Jährige. Beruf und Familie passten nicht zusammen. "Von meiner Familie hätte ich gar nichts" erzählt sie. Über den Kindergarten lernte sie Lisa Seifert kennen, gemeinsam entwickelten sie ihr Konzept. Voraussetzung ist eine Pflegeerlaubnis, die nach entsprechender Ausbildung erteilt wird und bei dem Jugendamt vorliegen muss. Bevor eine Tagesmutter aktiv wird, "nimmt das Jugendamt die Räumlichkeiten ab, die kindersicher sein müssen", sagt Lisa Seifert.

Eine Spielfläche sollte im Garten vorhanden sein, ebenso die Bettchen für den Mittagsschlaf. Pädagogisches Ziel ist die Förderung der Selbstständigkeit, der sozialen Kompetenz. Lisa Seifert ist selber Mutter, hat in ihren Berufsjahren mit behinderten Kindern gearbeitet. Ihr Angebot als Tagesmutter hat sie auf den Grundlagen der Montessori-Pädagogik aufgebaut. Nun sind die beiden Tagesmütter auf der Suche nach geeigneten Räumen. "Mindestens 90 Quadratmeter, ebenerdig und mit Außengelände", sagen sie. "Die Räumlichkeiten können sowohl im Wohngebiet wie auch im Gewerbegebiet liegen."

Aktuell bieten die drei städtischen Kitas 44 U3-Plätze, zusammen mit allen Trägern sind es insgesamt 100 Plätze. In der Tagespflege arbeiten vor Ort 49 Tagesmütter. Der Versorgungsgrad liegt bei rund 34 Prozent.

Infos zur Tagespflege bei Lisa Seifert und Stefanie Pigulla unter 0175 5857794 oder 0176 47916934.

(RP)
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