Neukirchen-Vluyn Repair-Café öffnet im Dorf Neukirchen

Neukirchen-Vluyn · Jeden ersten Freitag im Monat öffnet im Neukirchener Projektzimmer ein Repair-Café. Menschen mit defekten Geräten, Kleidungsstücken oder Kleinmöbeln treffen auf erfahrende Reparatur-Asse.

 Jörg Pinnig bringt im Repair-Café das Bügeleisen von Cornelia Bark wieder in Ordnung. Der Service soll nun öfters angeboten werden.

Jörg Pinnig bringt im Repair-Café das Bügeleisen von Cornelia Bark wieder in Ordnung. Der Service soll nun öfters angeboten werden.

Foto: Klaus Dieker

Das Dampfbügeleisen bietet nur noch beschränkt seine Dienste an. "Der Dampfdruckschalter tut es nicht", sagt Jörg Pinnig. Der 46-jährige Elektriker schraubt im Neukirchener "Repair-Café" kurzerhand das Haushaltsgerät auseinander, überprüft die Funktionen.

Regelmäßig am ersten Freitag im Monat öffnet das Repair-Café im Projektzimmer auf der Neukirchener Hochstraße. Ein Angebot, bei dem ganz verschiedene Stränge der Arbeitsintegration zusammenlaufen, wie Horst Manja, Vorsitzender der Tuwas-Genossenschaft, und Koordinator Manfred Lemmen bei der Eröffnung den Gästen erklärten.

Der Weg zum Repair-Café im Dorf Neukirchen sei nicht einfach gewesen, "aber irgendwann erfolgreich", sagte Manja. Die Tuwas-Genossenschaft ist Teil des Netzwerkes mit Vertragspartnern wie dem Job-Center, der Grafschafter Diakonie und der Stadt Neukirchen-Vluyn. Hinzu kommt das Erfolgsteam der Dorfmasche mit Martha Schlothmann. "Wir sind froh über den Auftrag für Menschen, die aus ihrer Langzeitarbeitslosigkeit in eine sinnvolle Beschäftigung zurückfinden", so Manja. Das Tuwas-Team hat derzeit 15 ständige Mitarbeiter, die unter anderem im Asberger Sozialkaufhaus arbeiten. "Wir schreiben gemeinsam eine Erfolgsstory", bekräftigte Manja.

"Wegwerfen? Denkste" lautet der Slogan der ehrenamtlichen Reparatur-Initiative. "Geräte werden in den Verbraucherkreislauf zurückgeführt", so Manja. Kleidung wird in Schuss gebracht. "Hilfe zur Selbsthilfe", sagte Helga Paris. Die gelernte Schneiderin zeigte, wie sich Kleidungsstücke ausbessern lassen. "Es geht um den Lerneffekt, damit der Kunde zu Hause seine Sachen in Ordnung bringen kann." Jeder Kunde bekommt nach dem Check über Reparaturmöglichkeiten einen Laufzettel mit Reparaturnummer. Materialien und Ersatzteile werden vom Kunden besorgt oder zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt.

"Wir haben gute Erfahrungen gemacht. Ein Repair-Café kann den Weg in den ersten Arbeitsmarkt vorbereiten", berichtete Angela Preuß vom Job-Center Kreis Wesel aus ihren Erfahrungen mit diesem Projekt.

Hinzu kommt: Der Standort im Dorf Neukirchen sei für Verbraucher gut gewählt und erfülle alle benötigten Kriterien. Für Ulrike Reichelt, Schulkulturbeauftragte und treibende Kraft verschiedener Projekte im Dorf, ein gutes Angebot. "Das Dorf Neukirchen steht für Vielfalt und schafft es, Menschen und lokale Akteure zusammenzubringen."

Das Projektzimmer im Dorf Neukirchen befindet sich an der Hochstraße 1m. Mehr Informationen über dortige Veranstaltungen gibt es unter www.neukirchen-vluyn.de

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort