Neukirchen-Vluyn Rettungsdienst soll künftig schneller vor Ort sein

Neukirchen-Vluyn · Die Politik in Neukirchen-Vluyn wünscht sich, dass dem Rettungsdienst künftig eine kürzere Eintreffzeit vorgeschrieben wird. Statt bislang in einem Zeitfenster von bis zu zwölf Minuten sollen die Retter maximal acht Minuten brauchen, bis sie dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Einen entsprechenden Antrag von Bündnis 90/Grüne haben gestern sämtliche Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss unterstützt.

Verwaltungstechnisch heißt dies, dass Neukirchen-Vluyn künftig rettungsdienstlich als "städtischer Raum" eingeordnet wird, nicht als "ländlicher" wie bisher. Das reduziert automatisch die oben genannten Eintreffzeiten. Grünen-Ratsherr Christian Esser verwies darauf, dass die wenigen Minuten, die Retter schneller vor Ort sind, sich auf den Zustand der Notfallpatienten positiv auswirke. In dem Antrag heißt es: "Besonders in lebensbedrohlichen Situationen ist hierfür, neben der Feuerwehr, ein leistungsstarker Rettungsdienst unverzichtbar. Die derzeitige personelle und technische Ausstattung wird nach unserer Auffassung jedoch weder bezüglich ihrer räumlichen Aufteilung im Versorgungsbereich noch in ihrer quantitativen Ausstattung den medizinisch indizierten Anforderungen gerecht."

Aus diesem Grund gibt es im Antrag der Grünen noch eine zweite Forderung: die Stationierung eines Rettungswagens im zentralen Bereich der Stadt. Dieser Punkt, über den gestern getrennt abgestimmt wurde, fand allerdings keine Mehrhit. Außer den Grünen stimmten nur die Fraktionsmitglieder von NV AUF geht's für diesen Vorschlag.

Um Fragen zum Thema Rettungsdienst zu beantworten, war gestern der Leiter des Fachdienstes Gefahrenabwehr beim Kreis Wesel, Helmut Gangelhoff, zur Sitzung erschienen. Er informierte unter anderem über den Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises, dessen Überarbeitung eigentlich in diesem Jahr fällig wird.

Der neue Plan wird allerdings erst 2018 fertig werden, weil noch ein Gutachten in Arbeit ist. "Zurzeit warten wir auf die Zustimmung der Kostenträger für einen Übergangsplan", erklärte Gangelhoff. Bei den aktuellen Untersuchungen soll auch geprüft werden, ob eine Verlegung von Rettungswachen Sinn machen könnte.

(s-g)
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